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Neue Bildungsdirektorin Martina Bircher: «Die Volksschule verdient besondere Aufmerksamkeit»

Martina Bircher blickt als Vorsteherin des Departements Bildung, Kultur und Sport auf die ersten Monate im neuen Amt zurück. Gleichzeitig sagt die 41-jährige SVP-Politikerin, welche grosse Ehre ihr im Sommer zuteil wird und welche Geschäfte in diesem Jahr anstehen.

Seit Anfang Jahr sitzt wieder eine Frau in der Aargauer Regierung. Am 20. Oktober schaffte Martina Bircher die Wahl als Nachfolgerin von SVP-Parteikollege Alex Hürzeler souverän im ersten Wahlgang. Ende Jahr übergab der Fricktaler seine Amtsgeschäfte der Aarburgerin, die seither dem Departement Bildung, Kultur und Sport (BKS) vorsteht.

Nun, nach den Frühlingsferien, blickt die 41-Jährige auf ihre ersten 100 Tage in Aarau zurück. An einer Medienkonferenz zieht sie eine erste Bilanz. Zudem nennt sie wichtige Eckpunkte für das laufende Jahr.

Von ihrem Vorgänger habe sie ein gut aufgestelltes Departement mit eingespielten Abläufen übernehmen können, sagt Martina Bircher. Sie führte intensive Gespräche mit dem Kader im Generalsekretariat und den Abteilungen sowie mit Fachmitarbeitenden. Dabei habe sie eine hohe Professionalität festgestellt. Weiter betont sie: «Ich schätze es, dass Zuverlässigkeit, Loyalität und Ehrlichkeit gelebt werden.»

Bei der Einarbeitung in ihr neues Amt kommen Martina Bircher ihre Vertrautheit mit den politischen Prozessen und den Aargauer Eigenheiten zugute. Die Regierungsrätin war zuvor jahrelang als Gemeinderätin von Aarburg, Grossrätin und Nationalrätin tätig.

Regierungsrätin Martina Bircher und ihr Vorgänger Alex Hürzeler an der Aargauer Sport-Gala am 7. März 2025 im Tägi Wettingen.
Bild: Severin Bigler

Sie nutzte das erste Quartal, um bei Akteuren aus Bildung, Betreuung, Kultur und Sport in Kontakt den Puls zu fühlen. Auch fanden erste Kontakte zu Amtskolleginnen und -kollegen anderer Kantone statt.

Sie plant die Erarbeitung einer BKS-Strategie 2029

Zahlreiche Geschäfte seien gut unterwegs und warteten auf die Finalisierung, hält die Bildungsdirektorin fest. So werden dem Grossen Rat noch vor den Sommerferien die Botschaften zur jeweils zweiten Lesung zum neuen Sportgesetz sowie zum total revidierten Schulgesetz vorgestellt.

Zudem nimmt die siebte Aargauer Kantonsschule am 11. August in Stein ihren Betrieb auf. Dazu sagt Bircher: «Ich empfinde es als grosse Ehre, dass dies in meiner Amtszeit erfolgt, nachdem letztmals 1973 in Zofingen eine entsprechende Schule eröffnet wurde.»

Zusammen mit ihren Mitarbeitenden will Martina Bircher ausserdem über die aufgegleisten Geschäfte hinausblicken. Um dies zielgerichtet tun zu können und dafür weiterhin gut aufgestellt zu sein, plant sie, mit ihrem Kader eine BKS-Strategie 2029 zu erarbeiten.

Herausforderungen mit Fremdsprachigkeit und Fachkräftemangel

Basierend auf ihrem Zehn-Punkte-Plan, den sie im vergangenen August für den Regierungsratswahlkampf lancierte, sagt sie am Dienstagmorgen: «Die Volksschule verdient besondere Aufmerksamkeit.» Die Welt sei schnelllebiger und komplexer geworden, was eine besondere Herausforderung darstelle. Volksschulthemen würden die Öffentlichkeit und die Politik deshalb zurecht ganz besonders interessieren.

Einerseits genössen die Aargauer Volksschulen grossen Handlungsspielraum, was mit einer entsprechend grossen Verantwortung verbunden sei. Andererseits stosse dieses liberale System vermehrt an seine Grenzen. Martina Bircher nennt Herausforderungen wie Bevölkerungswachstum, Digitalisierung, Fremdsprachigkeit, psychosoziale Auffälligkeiten und Fachkräftemangel. Hier müsse der Kanton mit massvoller Steuerung unterstützen.

Als Bildungsdirektorin werde sie sich stets für eine qualitativ hochstehende Bildung einsetzen, so die SVPlerin. Sie betont: «Es muss unser Ziel sein, dass die Volksschule ihren verfassungsmässigen Bildungsauftrag erfüllen kann. Denn sie legt die Basis, dass sich unsere Kinder dereinst erfolgreich in der Gesellschaft und der Arbeitswelt entfalten können.»