Luzerner Regierung will Unternehmen noch nicht unterstützen

Der Regierungsrat sei der Ansicht, dass die Bundespakete zuerst zeigen müssten, wie und wo sie wirken. Es soll keinen Missbrauch geben. «Wir wollen beobachten, wie sich diese Massnahmen auswirken», sagte Wirtschaftsdirektor Fabian Peter (FDP) gestern vor den Medien.
Man wolle nicht im gleichen Bereich auch noch ergänzende kantonale Massnahmen vorsehen. In den nächsten Wochen und Monaten werde die Regierung die Entwicklung analysieren. Denn es sei davon auszugehen, dass die Krise erhebliche Kosten etwa im Gesundheitswesen auslösen werde, die der Kanton tragen müsse. «Auch indirekt betroffene Firmen werden ins Strudeln kommen», sagte Peter, etwa wegen Unterbruch der Zulieferkette. Das habe Auswirkungen auf den Steuerertrag und bringe zusätzliche Kosten für den Kanton. Bis zum Dienstagabend waren 4158 Kurzarbeitsgesuche eingegangen. Davon habe man 2050 behandelt. Bis Freitag werden alle Gesuche beantwortet, die bis letzte Woche gestellt wurden.
7361 Stellensuchende sind gemeldet
Bei den Arbeitslosen zeigt sich bereits ein leichter Anstieg von rund 5 Prozent. In Luzern seien 7361 Stellensuchende gemeldet. Um der Luzerner Wirtschaft dennoch unter die Arme zu greifen, habe der Kanton eine erste Massnahme bereits umgesetzt und Rechnungen umgehend bezahlt, sagte Finanzdirektor Reto Wyss (CVP). So seien am Freitag 51,5 Millionen Franken freigegeben worden. Weitere Massnahmen seien der Verzicht auf Zahlungsmahnungen für Steuerschulden, auch gebe es keine neuen Betreibungen für Steuerforderungen, der Verzugszins für Staats- und Gemeindesteuern werde für 2020 auf 0 Prozent gesenkt. Die Akontorechnungen würden nicht im Juni, sondern später ausgelöst. Nicht vom Fristenstillstand betroffen seien das Bau- und Planungs- sowie Beschaffungswesen, sagte Wyss. Damit wolle man in diesen Bereichen einen Stillstand verhindern. Nach der Luzerner Kantonalbank, die ihren Kunden 50 Millionen Franken Liquiditätshilfe bereitstellt, hätten auch andere Geschäftsbanken ähnliche Angebote beschlossen. «Das alles wird nicht reichen, um die Folgen der Corona-Krise auszugleichen», hielt Wyss fest.
kapell
Beim Kanton Gesuche für Soforthilfe einreichen können nicht gewinnorientierte Kulturunternehmen. Ihnen winkt ein zinsloses und rückzahlbares Darlehen von 30 Prozent der Erträge der letzten Jahresrechnung, wie Bildungs- und Kulturdirektor Marcel Schwerzmann (parteilos) sagte. (sda)
Virus
Kantons Luzern lässt kleine Firmen im Stich
Aber es ist unglaublich - dass man alle kleinen Unternehmen und Selbständige, welche teilweise nachgelagert hinter den "zwangsgeschlossenen" Geschäften stehen, im Stich lässt.
Begründung: diese Firmen können ja weiterarbeiten. Die sind ja von der Schliessung nicht betroffen. SUPER!!!
Nach dem Bund - jetzt auch noch der Kanton Luzern!
Vielleicht sollten sich diese Damen und Herren von Bund und Kanton auch bewusst sein,
@dass Aufträge nicht von selbst hereinkommen......
schon gar nicht in Krisenzeiten.
@dass viele Lieferanten auf Ihren Produkten sitzen bleiben, weil ihre Kunden schliessen mussten ....
@dass auch Projekte hinausgeschoben werden ....
welcher verantwortungsvolle Unternehmer investiert jetzt munter weiter?
@dass Miete, Löhne, allg. Kosten UND Steuern..... weiterhin bezahlt werden müssen.
Kredite nützen zwar kurzfristig etwas. Die meisten können den Ausfall später kaum wett machen, müssen aber die Kredite wieder zurückzahlen.
Und der Kanton Luzern??? Der wartet ab, wieviele unterdessen die Segel streichen müssen. Bravo!!!!
So kommt's den Kanton Luzern bestimmt günstiger.....
Lieber Luzerner Regierungsrat - es ist für einmal nicht verboten, über die Kantonsgrenzen hinauszuschauen!
Wie hat doch vorletzten Montag der Bundesrat informiert? Wir lassen niemanden im Stich.....
René Achermann, Kleinunternehmer, Emmen

