Infektiologe Philippe Rafeiner im ZT-Talk: «Die Prognose ist im Moment düster»
Die Zahl der Covid-Fälle schwillt an. Ist der Höhepunkt schon erreicht – oder zeigt die Kurve weiter steil nach oben? «Wir rechnen leider damit, dass wir auf dieser Kurve weitergehen, die ganz ähnlich wie jene in Österreich aussieht. Wir spüren das auch am Spital Zofingen seit etwa zwei Wochen. Die Fälle nahmen zu, und sie nehmen weiter zu. Die Prognose ist im Moment düster», sagt Philippe Rafeiner im ZT-Talk. Rafeiner ist Infektiologe und Leitender Arzt am Spital Zofingen.
Spitalpflege brauchen zunehmend jüngere Covid-Patientinnen und -Patienten. Der aktuelle Altersdurchschnitt beträgt 67 Jahre. «In der zweiten Welle, in der wir insgesamt rund 120 Covid-Fälle hatten, lag der Altersdurchschnitt bei 76 Jahren.» Die jüngste an Covid erkrankte Person, die zurzeit am Spital Zofingen behandelt wird, ist 33 Jahre alt. Am Donnerstag waren dort neun erkrankte Personen hospitalisiert – acht davon sind nicht geimpft.
Wenn er im Alltag Leute treffe, die sich nicht impfen lassen wollen, dann versuche er zu vermitteln, was er im Alltag erlebe. «Ich versuche, die Angst vor der Impfung zu nehmen. Wir haben jetzt mehr als ein Jahr Erfahrung damit, und sehen, dass diese Impfung sehr viel Gutes bewirkt – das versuche ich zu spiegeln. Oder ich schildere Fälle von ungeimpften Patienten, die einen wirklich schlechten Verlauf haben.» Frustrierend sei, dass er im direkten Gespräch noch kaum jemand habe umstimmen können.