Ständerat will Zuckergehalt in Getränken und Lebensmitteln nicht beschränken
Der Ständerat befasste sich am Mittwoch mit zwei Standesinitiativen zum Thema Zucker. So will der Kanton Genf die Zuckermenge, die bei der Lebensmittelherstellung zugesetzt werden darf, «streng begrenzen». Denn der übermässige Zuckergehalt in bestimmten Lebensmitteln sei die Ursache zahlreicher Erkrankungen. Der Kanton Freiburg fordert, dass die Angabe des Zuckergehalts in der Nährwertdeklaration obligatorisch wird und Lebensmittel-Hersteller zu einer «verständlichen Kennzeichnung» verpflichten. Mit dieser Massnahme könne die ganze Bevölkerung erreicht und die Informiertheit verbessert werden.
Die Ständerätinnen und -räte sehen in Sachen Zucker derzeit aber keinen Handlungsbedarf. Es werde bereits viel unternommen, um die Konsumentinnen und Konsumenten beim Lebensmitteleinkauf zu unterstützen, argumentiert die zuständige Kommission. Sie verweist darauf, dass 14 Schweizer Unternehmen im Lebensmittelsektor die freiwillige Einführung eines Kennzeichnungssystems wie den Nutri-Score beschlossen hätten. Zudem sei die Reduzierung des Zuckerkonsums ein Kernziel der Schweizer Ernährungsstrategie 2017–2024.
Die Kommission will zudem zwei Berichte des Bundesrates abwarten, bei denen es um die Wirksamkeit des Nutri-Score sowie um die Förderung einer gesunden Ernährung von Jugendlichen geht. Erst dann will sie über weiteren Handlungsbedarf befinden. (agl)