Luzerner haben Nase voll vom Massentourismus – Stadtregierung will Auswüchse bekämpfen
Der Luzerner Stadtrat will die Phase nach der Coronapandemie dazu nutzen, den Tourismus in die gewünschten Bahnen zu lenken. Er hat am Freitag die «Vision Tourismus Luzern 2030» vorgestellt. Die Steuerung der Touristenzahl soll etwa über die Carparkplätze oder Airbnb-Regeln gelingen.
Mengenvorgaben für einzelne Tourismusattraktionen in der Stadt sind in der Vision dagegen nicht vorgesehen. Mit einer solchen Einschränkung, die auch rechtlich fraglich sei, würde der Erlebniswert der Stadt Luzern empfindlich gemindert, heisst es im 78-seitigen Dokument, das in einem zweijährigen Strategieprozess
entstanden ist.
Lebensqualität erhalten
Der Stadtrat sei aber überzeugt, dass es mehr Steuerung brauche und die Stadt eine aktivere Rolle einnehmen müsse, damit sich Tourismusströme im Einklang mit dem Erhalt der Lebensqualität der Bevölkerung entwickeln. So liessen sich frühere Probleme vermeiden, die mitunter dazu führten, dass die Stadt das vorliegende Grundsatzpapier erarbeitete.
Es enthält sechs die Themenbereiche Zahl der Touristen, Gästemix, Angebote, Akzeptanz, Abwicklung sowie Mobilität und Umwelt. Dazu wurden Leitlinien formuliert. So wird etwa eine Plafonierung der Anzahl Cars und eine Reduktion der Spitzenwerte in der Innenstadt angestrebt. Dazu läuft parallel der Prozess Carregime, der konkrete Eckpunkte liefern soll.
Neue Stelle soll Projekt leiten
Rechtlich gesteuert werden sollen zudem die kommerziellen Kurzzeitvermietungen wie Airbnb. Ziel ist es, die Verdrängung von Wohnraum für Ortsansässige im Stadtzentrum zu minimieren. Neue Tourismusangebote sollen gefördert werden. Ein laufendes Monitoring überwacht die Leitlinien.
Als Resultat des Prozesses will der Stadtrat eine Projektleitungsstelle Tourismus schaffen. Er beantragt dem
Stadtparlament dazu einen Sonderkredit von 1,6 Millionen Franken.