Bauernverband mobilisiert alle Kräfte gegen Massentierhaltungsinitiative
2022 ist ein Jubiläumsjahr für den Schweizerischen Bauernverband (SBV). Im Juni wird er sein 125-jähriges Bestehen feiern können. Gross zum Feiern zu Mut ist dem SBV derzeit aber nicht. Oder besser gesagt: noch nicht. Das Programm zu den Feierlichkeiten will der SBV denn auch erst später bekannt geben.
Vorerst will der Bauernverband nämlich alle seine Kräfte für den Abstimmungskampf gegen die Eidgenössische Massentierhaltungsinitiative mobilisieren. Auch wenn dafür noch gar kein Abstimmungstermin bekannt ist und sich bislang erst der Nationalrat deutlich dagegen ausgesprochen hat. Auch einen Gegenvorschlag des Bundesrats hat die grosse Kammer in der vergangenen Wintersession abgelehnt.
Die Volksinitiative aus Tierschutzkreisen sowie links-grünen Parteien will das Tierwohl sowie Regeln für den Import von tierischen Produkten in der Verfassung verankern. Doch das erachtet der Bauernverband als «unnötig». Schliesslich verfüge die Schweiz bereits über «ein weltweit einzigartig strenges Tierschutzgesetz», heisst es in einer Mitteilung vom Dienstag.
Appell an Konsumentinnen und Konsumenten
Um die Bedeutung des anstehenden Abstimmungskampfes zu unterstreichen, hat der Bauernverband gleichentags seine traditionelle Jahresmedienkonferenz einzig und allein ins Zeichen ebendieser Massentierhaltungsinitiative gestellt. Dazu lud der SBV Vertreter und Vertreterinnen der Medien nach Lanzenhäusern (BE) auf einen Schweinezuchtbetrieb ein.
«Tatsache ist, dass es nicht am mangelnden Angebot an besonders tierfreundlich produzierten Lebensmitteln liegt», sagte Bauern-Präsident Markus Ritter laut Redetext. Laut dem St. Galler Mitte-Nationalrat könnten die Schweizer Schweineproduzenten gar doppelt so viel Label-Fleisch produzieren – wenn dieses nachgefragt würde. «Die Konsumentinnen und Konsumenten haben es damit in der Hand, diese Haltungsformen mit ihrem Einkaufsverhalten weiter zu fördern», so Ritter. (sat)