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Luzern gewährt drei Wochen Mutterschaftsurlaub vor der Geburt

Die Luzerner Stadtregierung setzt sich für einen dreiwöchigen, vorgeburtlichen Mutterschaftsurlaub ein. So schaffe sich die Stadt Luzern einen wichtigen Pluspunkt auf dem Arbeitsmarkt, argumentiert sie.

Damit nimmt der Stadtrat ein entsprechendes SP-Postulat entgegen, wie er in der am Donnerstag veröffentlichten Stellungnahme festhält. Darin bat die SP-Fraktion den Stadtrat, in der Personalverordnung
für Mitarbeiterinnen der Stadtverwaltung einen bezahlten, vorgeburtlichen Mutterschaftsurlaub von drei Wochen zu verankern. Der aktuell geltende 16-wöchige Mutterschaftsurlaub soll vollständig nach der Niederkunft eingelöst werden können.

Der Stadtrat hält fest, dass mit Einführung des dreiwöchigen vorgeburtlichen Urlaubs die Anstellungsbedingungen für die Mitarbeiterinnen der Stadt Luzern weiter verbessert würden und
damit attraktiv und zeitgemäss seien.

Es sei auch zutreffend, dass mit einem vorgeburtlichen dreiwöchigen Mutterschaftsurlaub, der sich am errechneten Geburtstermin orientiere, frühzeitig bekannt wäre, ab wann die schwangere Mitarbeiterin nicht mehr arbeitet, schreibt der Stadtrat. Dadurch lasse sich in einem gewissen Mass die Planungssicherheit sowohl für die Mütter als auch für die Dienstabteilungen verbessern und insbesondere die Mutterschaftsvertretungen für den vorgeburtlichen Urlaub gezielt organisieren.

Daher sollte die konkrete Formulierung dahingehen, dass bei einer Niederkunft nach dem errechneten Geburtstermin der Antritt des Urlaubs neu drei Wochen vor der Niederkunft festgelegt wird. Die
betroffene Mitarbeiterin hätte den zu früh bezogenen Urlaub beispielsweise mit Ferien zu kompensieren.

Binden für 22 000 Franken jährlich

Zudem ist die Luzerner Stadtregierung ist dafür, dass künftig an den öffentlichen Primar- und Sekundarschulen der Stadt Luzern kostenlos Tampons und Binden zur Verfügung gestellt werden. Hygieneartikel für die Monatsblutung gehörten zum Grundbedarf und zur Ausstattung einer Toilettenanlage, argumentiert sie.

Der Stadtrat unterstützt somit das Anliegen der SP-Postulanten Regula Müller und Benjamin Gross, in seinem Zuständigkeitsbereich kostenlose Hygieneartikel zur Verfügung zustellen, wie er in der am
Donnerstag Stellungnahme festhält. Der Stadtrat wolle mit gutem Beispiels vorangehen.

Bei einer Überweisung des Postulats sei in der Rechnung 2022 mit einmaligen Anschaffungskosten von zirka 27 300 Franken für die notwendigen Abgabeboxen in den 91 Damentoiletten zu rechnen. Hinzu kämen jährliche Unterhaltskosten von ungefähr 22 000 Franken für die Nachfüllung und Reinigung, rechnet die Stadtregierung vor.

Im Mai vergangenen Jahres hatte der Luzerner Kantonsrat entschieden, dass kantonale Gebäude auf WC keine Gratistampons und -binden auflegen müssen. Er lehnte ein Postulat von Hasan Candan (SP) klar ab.


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