KISS bedeutet «keep it small and simple» – wer nicht ganz so geläufig Englisch spricht, kann es auch so formulieren: Eine überschaubare Gruppe von sich vertrauenden Menschen gibt und nimmt auf eine unbürokratische Weise Unterstützung. Also einfach gesagt: «Menschen helfen einander.» Das stärke den Zusammenhalt in der Gesellschaft und die Freiwilligen können ihre Stunden gutschreiben lassen oder auch beziehen. Alle Mitglieder von KISS sind auch Mitglieder des Vereins und können sowohl Gebende als auch Nehmende sein.

Überaus spannend und fröhlich war das Treffen mit dem 100. Mitglied des Vereins KISS Region Zofingen. Rosmarie Aerni, begleitet von ihrer Betreuerin Liliane Schenker, erzählte: «Wir kennen uns noch nicht so lange, aber es harmoniert bereits wunderbar.» Weil sie beim Sehen eingeschränkt sei, benötige sie halt ein wenig spezielle Betreuung – sagte sie weiter. Weil noch eine Frau aus dem ehemaligen Frauenverein Brittnau am Tisch war, wurde viel Lustiges und Persönliches aus dem Dorfleben erzählt. Aerni erinnerte sich an Treffen oder Ausflüge mit dem Frauenverein: «Peinlich war es, wie bereits beim Kaffeehalt die Süssigkeiten in den Handtaschen verschwanden», sagte sie und lachte. Nachdem ihre Situation zuhause etwas schwieriger wurde, hat sich Aerni entschieden, ihr Zuhause aufzugeben und ins Altersheim zu ziehen.

Liliane Schenker ihrerseits wollte etwas für die Gesellschaft tun. «Ich möchte etwas zurückgeben, weil es mir momentan gut geht», sagte sie. Weil sie sich noch nicht sehr lange treffen, gelte es zuerst, sich kennen zu lernen und zu schauen, was am besten auf beiden Seiten erfreue. Die Organisation KISS ermögliche, Leute zusammenzubringen, wie es sonst nicht stattfinden würde. Davon sind beide Teilnehmerinnen überzeugt.