Abschaffung der A-Post für Post-Chef keine Option: «Wir werden uns nicht zu Tode sparen»
Die Post hat ein Finanzierungsproblem: Die beiden grössten Beitragszahler liefern nicht mehr so viel ab, wie früher. Dies einerseits, weil das Briefpostgeschäft rückläufig ist. Und andererseits, weil es – wie im Fall der Postfinance – nicht mehr so viel einbringt. Die Folge: Die Finanzierung des breit ausgebauten, postalischen Service public in der Schweiz ist mittelfristig in Frage gestellt.
Eine Lösung des Problems hat jüngst eine vom Bundesrat eingesetzte Expertenkommission unter der Leitung von alt FDP-Ständerätin Christine Egerszegi abgeliefert. Ihr Rezept: Weniger Leistungen. So soll etwa die A-Post abgeschafft werden, und Briefe und Zeitungen sollen nur noch an drei Tagen pro Woche ausgetragen werden. Für diesen Lösungsansatz gibt es nun von Post-Chef Roberto Cirillo jedoch eine klare Abfuhr: «Wir werden uns nicht zu Tode sparen», wie er am Freitag vor den Medien sagte.
Konkret: Die Abschaffung der A-Post sei keine Option. «Die A-Post ist ein Bedürfnis», betonte Cirillo. Und zum Rückzug aus der Zeitungszustellung sagt der Post-Chef: «Für mich ist klar: Die Post ist bereit, das Defizit im Zeitungstransport mitzutragen, solange die Grundversorgung solide finanziert ist.»
Die Antwort der Post: Wachsen statt schrumpfen
Die Post wolle nicht auf Dienstleistungen verzichten oder gar Steuergelder beanspruchen. Roberto Cirillos Alternative für die Post heisst: wachsen, nicht schrumpfen. «Ich bin überzeugt, es gibt einen Weg ohne Abbau und ohne Subventionen», hält der Post-Chef fest.
Roberto Cirillo fordert im Gegenzug von der Politik mehr Handlungsspielraum. Sprich: Mehr Freiheiten beim Ausbau des Geschäftsfeldes. Und dies vor allem in neuen, digitalen Gefilden. Doch das wiederum hat der Post jüngst viel Kritik beschert.