Wegen Hefe- und Weizengeruch aus der Brauerei: Anwohner lanciert Petition gegen Feldschlösschen
«Das muss aufhören!», steht auf Zetteln, die am Pappelnweg sowie am Weidenweg in Rheinfelden aufgehängt wurden. Zu lesen ist darauf von «andauernden Geruchsbelästigungen» durch die nahe Brauerei Feldschlösschen und die Forderung nach einer «soliden und endgültigen Lösung».
Per QR-Code auf dem Zettel werden Interessierte zu einer Petition auf der Plattform change.org geleitet. «Seit längerer Zeit ist Rheinfelden in regelmässigen Abständen durch Geruchsbelästigung der Feldschlösschen AG betroffen. Dabei handelt es sich um einen Hefe- und/oder Weizen-Geruch: einen miefenden, leicht süsslichen Geruch gemischt mit Kanalisationsgeruch», heisst es dort weiter.
Darüber hinaus will sich der Petitionär nicht äussern, wie er auf Anfrage angibt.
Fehlerhafte Abdichtung ersetzt
Bei Feldschlösschen weiss man bereits um die Petition und das Anliegen des Anwohners. Er hat die Reklamation auch direkt bei der Brauerei deponiert. «Wir gehen solchen Rückmeldungen immer sofort nach», sagt Gabriela Gerber, Leiterin Unternehmenskommunikation bei Feldschlösschen.
2020 etwa wurde, ebenfalls nach einem Hinweis durch den Petitionär, festgestellt, dass eine Abdichtung im Biofermenter nicht richtig arbeitete. «Die nicht funktionierenden Komponenten wurden umgehend ausgetauscht», sagt Gerber.
Feldschlösschen veranlasst Kontrolle
Auch jetzt sei eine Kontrolle veranlasst worden. Die Emissionen würden unter anderem mit Hilfe mehrerer Messpunkte stetig überwacht. «Bei der Kontrolle konnten keine besonderen Abweichungen festgestellt werden», sagt Gerber.
Sie bestreitet gar nicht, dass es im Brauprozess zu Geruchsemissionen kommen kann und diese – «je nach Wetterlage mal mehr, mal weniger» – auch ausserhalb des Geländes wahrnehmbar seien. Es gäbe Menschen, die dafür eine höhere Sensitivität hätten. Sie betont aber auch: «Der Geruch und die austretenden Stoffe stammen aus dem natürlichen Brauprozess und sind absolut unbedenklich.»
Der Brauerei liege viel an einem guten Einvernehmen mit der Rheinfelder Bevölkerung, sagt Gerber. «Wir sind in einem regelmässigen und guten Austausch und nehmen solche Hinweise und Rückmeldungen stets ernst.»
Die Meinungen gehen auseinander
Es gehe ihm mit der Petition lediglich darum, dem Unternehmen aufzuzeigen, dass es sich nicht um eine Einzelmeinung handle, lässt der Petitionär verlauten. Sieben Personen haben die Petition inzwischen unterzeichnet.
Es scheint allerdings auch eine starke Gegenmeinung zu geben: Auf Facebook kommentierten weit über 100 Personen einen Beitrag zur Petition – die allermeisten bringen keinerlei Verständnis für das Anliegen auf. Jemand schreibt: «Ab und zue schmöckts e chli. Das ghört halt zu Rhyfälde und zum Feldschlössli. Es isch en Duft vo Heimat.»