Ich kann es kaum abwarten, endlich in unser Redaktionsauto zu steigen und losdüsen zu dürfen. Nicht mehr auf die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen zu sein, um von A nach B zu kommen. Mich ohne Beifahrer und blaues «L» am Heck auf den Strassen bewegen zu dürfen. Momentan nehme ich für Berichte und Reportagen meistens noch den Bus. Im Winter spätabends nach einer Gemeindeversammlung noch eine halbe Stunde auf diesen zu warten: ein Albtraum. Dass damit Schluss ist, hoffte ich, als ich im Januar endlich zur Fahrprüfung antrat. Doch es kam anders: Wie so viele andere auch rasselte ich durch die erste Prüfung. «Das packst du sicher beim zweiten Mal», sagte mir jede Person, die davon erfuhr. Als mich meine Fahrlehrerin für den zweiten Versuch im März angemeldet hatte, verkündete sie mir, ab sofort ein neues Auto zu haben. Einen Tesla. Mittlerweile hatte ich ein paar Fahrstunden damit. Und ich habe mich bis jetzt noch nicht mit dem Elektroauto anfreunden können. Es ist ein völlig anderes Fahrgefühl. So kurz vor dem Ziel wird von mir nochmals einiges abverlangt: Anpassungsvermögen, Geduld und eine Menge Konzentration. Jetzt habe ich prophylaktisch den zweiten Versuch verschoben. Der Frust ist gross. Ich hätte das Ganze gerne schon längst hinter mir. Es gelingt nicht immer alles so, wie man es sich erhofft hatte. Umso grösser wird dann im Mai meine Freude sein, diese Sorge endlich loszuwerden und den Schlüssel für das Redaktionsauto in den Händen zu halten.