Kritik an SRF: SRG-Ombudsleute wurden 2021 von Massen-Beanstandungen überschwemmt
Bei vielen der eingegangenen Reklamationen habe es sich um «Sammelbeanstandungen» gehandelt, teilte die SRG Deutschschweiz am Dienstag mit. «Politische Repräsentanten und Organisationen organisieren sich immer häufiger in dem Sinn, als sie über die Sozialen Medien oder ihre internen Kanäle dazu aufrufen, bei der Ombudsstelle Beanstandungen einzureichen», heisst es in der Mitteilung zum Jahresbericht der Ombudsstelle. «Das führt dazu, dass Beanstandungen zu einer Sendung mit ähnlichem Wortlaut dutzendfach eingereicht werden.»
Auch wenn die Redaktionen und die Ombudsstelle in solchen Fällen nicht auf jede einzelne Beanstandung reagierten, sei der administrative Aufwand erheblich. Ein Grossteil der Beanstandungen thematisierte wie schon im Vorjahr die Berichterstattung der SRG zur Coronapandemie. Hauptkritikpunkte seien ein Overkill der Berichterstattung und die Vernachlässigung anderer Themen, eine zu regierungsnahe Berichterstattung und eine unfaire Behandlung von Impfskeptikern und Massnahmengegnern gewesen.
90 Prozent der Beanstandungen wurden abgewiesen
Weitere beanstandete Themen betrafen die Verwendung von Gendersternen durch die SRF-Redaktionen. Diese werde von der Ombudsstelle aber gestützt, heisst es in der Mitteilung. Vermehrt kritisiert wurde ausserdem die Berichterstattung zu Energiethemen. «Hier stellte die Ombudsstelle wiederholt fest, dass tatsächlich einseitig berichtet wurde und beispielsweise die Stimmen zu kurz kamen, die sich skeptisch gegenüber der Versorgungssicherheit nur mit erneuerbaren Energien aussprachen.»
Insgesamt gingen bei der Ombudsstelle 1114 Beanstandungen ein. Im Vorjahr waren es 1161 gewesen. 90 Prozent wurden von den Ombudsleuten abgewiesen. Damit stelle die Ombudsstelle SRF «trotz aller bekannten Angriffe auf den öffentlichen Sender» ein gutes Zeugnis aus. (wap)