Die Altstadt wird endlich busfrei – vorerst aber nur teilweise
Den Wunsch einer busfreien Aarauer Altstadt hegen einige schon lange. Nun kommt er einen entscheidenden Schritt näher. Auf ein Postulat der Einwohnerräte Brigitte Vogt und Yannick Berner (beide FDP) aus dem Jahr 2019 liess der Stadtrat zusammen mit dem Kanton die Buslinienführung überprüfen und kommt nun zum Schluss: Die Altstadt soll dereinst busfrei werden, ganztags. Doch bis es soweit ist, gibt es einen dreijährigen Versuchsbetrieb mit einer Kurzfristlösung.
Analog zur Rathausgasse soll auch die Metzgergasse wochentags am Abend ab 20 Uhr und sonntags den ganzen Tag über busfrei sein. Anstatt über die Metzgergasse fahren die Busse in nördlicher Richtung dann via Laurenzenvorstadt, Tellirain und Mühlemattstrasse. In südlicher Richtung bleibt die Linienführung gemäss heutigem Verkehrsregime bestehen.
Kanton fordert Geldbeitrag von der Stadt
Umgesetzt wird dieser Versuchsbetrieb ab dem Fahrplanwechsel im Dezember. Dafür muss der Einwohnerrat aber noch einem Kredit von 330’000 Franken zustimmen. Zwar liegt die Finanzierung des öffentlichen Verkehrs eigentlich beim Kanton, doch dieser fordert von der Stadt einen Interessensbeitrag, da eine Umfahrung der Altstadt aus Sicht des Kantons nicht zwingend nötig respektive für den Bus an sich keinen Mehrwert darstelle.
Der Stadtrat zeigt sich in einer Botschaft bereit dazu. Insgesamt wird die Änderung, abgesehen von den Anpassungen an der Verkehrsinfrastruktur, den Kanton jährlich 680’000 Franken kosten. Dies, weil mehr Busse eingesetzt werden müssen. Weil die Fahrt nach Erlinsbach, Biberstein oder Küttigen mit Umfahrung der Altstadt wenige Minuten länger dauert, kann der Fahrplan mit der bisherigen Anzahl Fahrzeuge nicht eingehalten werden.
Fahrt dauert länger, dafür gibts neu einen durchgehenden 15-Minuten-Takt
Damit die zusätzlichen Busse aber nicht unproduktiv an den Endhaltestellen herumstehen, schlägt der Kanton neu einen 15-Minuten-Takt auf den Linien 1 und 2 vor, so wie dies aktuell in Richtung Telli-Rohr bereits versuchsmässig umgesetzt wird. Die Linienkombination 4/6 behält ihren Takt. Zum Postautokurs in Richtung Fricktal wird in der Botschaft nichts erwähnt.
Der Versuchsbetrieb soll bis 2025 drei Jahre dauern und die Stadt jährlich 110’000 Franken kosten. In dieser Zeit werden die möglichen definitiven Linienführungen verfeinert. Auch eine bessere Erschliessung vom Schachen wird in die Überlegungen miteinbezogen.