Radioaktivität: Bundesrat will Messsystem modernisieren
Wird etwa bei einem Unfall in einem Kernkraftwerk Radioaktivität freigesetzt, wird diese grösstenteils in die Atmosphäre abgegeben. Um die Lage und Grösse einer radioaktiven Wolke zu bestimmen und Schutzmassnahmen festzulegen, betreibt der Bund Messgeräte auf dem Jungfraujoch. Diese entsprechen allerdings nicht mehr den heutigen Anforderungen, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) in einer Mitteilung vom Mittwoch schreibt.
Die Geräte erreichten heute «nicht mehr die notwendige Empfindlichkeit, um auch geringste Spuren von Radioaktivität zu erkennen». Der Bundesrat hat deshalb an seiner Sitzung vom Mittwoch entschieden, das System zu modernisieren. Es werde anschliessend «hundertfach empfindlicher sein» als das bisherige.
FA-18-Jets sollen nicht mehr mit Messgeräten ausgerüstet werden
Um die Radioaktivität in noch höheren Luftschichten zu messen, beispielsweise bei der Explosion einer Atombombe, waren bisher die Tiger-Kampfjets der Schweizer Armee vorgesehen. Diese wurden mit Geräten ausgerüstet, um Proben aus diesen Schichten zu sammeln. Der Bundesrat hat jedoch entschieden, dies nicht weiterzuführen, nachdem die Tiger-Jets 2025 ausser Betrieb genommen werden.
Die Umrüstung der FA-18-Flugzeuge würde laut Mitteilung rund 10 Millionen Franken kosten. Diese Investition sei unverhältnismässig, da der Mehrwert dieser Sammelflüge meistens begrenzt sei, um das Gesundheitsrisiko für die Bevölkerung abzuschätzen. Für wissenschaftliche Untersuchungen, bei denen Messungen mit Flugzeugen wertvoll seien, solle eine internationale Zusammenarbeit geprüft werden. (agl)