Zofinger «Leserei» als Schweizer Buchhandlung des Jahres 2022 nominiert – jetzt abstimmen!
Die beiden Sieger erhalten je 5000 Franken. Die Verleihung des Preises findet am 13. Juni im Anschluss an die Generalversammlung des Schweizerischen Buchhändler- und Verleger-Verbands (SBVV) statt.
Ab dem 27. April kann das Publikum für seinen Favoriten stimmen. HIER gehts zur Abstimmung.
Das sind die nominierten Buchhandlungen und Verlage im Kurzportrait:
Buchhandlung Leserei, Zofingen
Corina Friderich war 22 Jahre alt, als sie die damalige Buchhandlung Mattmann in Zofingen übernahm, wo sie auch ihre Ausbildung absolviert hatte. Die heute 27-Jährige sagt: «In den ersten zwei Jahren gab es viel zu lernen, doch der Laden fühlte sich je länger, je mehr nach uns an, weshalb ich das Gefühl hatte, der Zeitpunkt sei gekommen, um ein neues Kapitel aufzuschlagen.» Dank eines Crowdfundings konnte der Laden umgebaut werden, und er erhielt einen neuen Namen: die Leserei. Die Begründung der Jury: «Die Übernahme beziehungsweise Transformation der traditionellen Buchhandlung Mattmann in die Leserei Zofingen ist mehr als geglückt – das beweist eine spannende neue Generation von Buchhändlerinnen mit vielen verrückten Ideen und Angeboten rund ums Buch nun seit bald fünf Jahren.»
Buchhandlung Bellini, Stäfa
Bereits seit sechs Jahren verwöhnt Sandra Bellini ihre Kundschaft mit schönen Büchern. Denn die Inhaberin der Buchhandlung Bellini im zürcherischen Stäfa liebt ästhetische Dinge. «Nicht nur der Inhalt sollte gut sein», sagt sie. «Auch die Buchgestaltung liegt mir am Herzen. Ein Buch sollte schön anzusehen sein und etwas, das man gerne anfasst.» Und so ist es ästhetisch denn auch eine wahre Freude, im kleinen, aber feinen Buchladen zu verweilen, in dem sich inklusive der Inhaberin ein fünfköpfiges Team engagiert. Die Begründung der Jury: «Wer an die Buchhandlung Bellini denkt, hat ein Wort im Kopf: stilvoll! Das, perfektes Marketing mit einem kohärenten Auftritt und die Liebe zum Buch sind im Handeln des engagierten Teams mehr als spürbar.»
Buchhandlung QueerBooks, Bern
In dieser Spezial-Buchhandlung ist der Name Programm. Das Team steckt viel Herzblut ins Sortiment, denn bei QueerBooks ist man überzeugt: Es braucht eine queer-feministische Buchhandlung. Buchhändler Patrick Roth: «Der Themenbereich ist extrem trendy geworden, aber solang es noch nicht selbstverständlich ist, dass queere Charaktere in Romanen vorkommen und Sachbücher zu diesen Themenbereichen nicht in den Regalen der Schweizer Buchhandlungen stehen, braucht es uns.» Die Begründung der Jury: «In Zeiten von Filialisierungen und Gleichförmigkeit beeindruckt QueerBooks mit Engagement, dem richtigen Gespür für sensible Themen – und das nicht nur als Nischenbuchhandlung!»
Baobab Books, Basel
Mit seinen Kinder- und Jugendbüchern fördert der Verlag mit dem Affenbrotbaum als Logo die kulturelle Vielfalt. Etwa vier Werke gibt er pro Jahr heraus. Geschäfts- und Programmleiterin Sonja Matheson: «Die Bücher sollen einerseits eine universell verständliche Botschaft vermitteln, dürfen andererseits aber auch kulturspezifische Eigenheiten abbilden.» Bei Baobab Books setzen sich insgesamt drei Frauen für den interkulturellen Dialog ein – nebst den Büchern sowie diversen Projekten zur Lese- und Literaturförderung auch mit dem «Kolibri», einem Verzeichnis von Kinder- und Jugendbüchern, die Einblicke in unbekannte Welten eröffnen. Die Begründung der Jury: «Nicht erst seit heute sind Themen wie kulturelle Vielfalt und Migration ihre Essenz, Baobab Books engagiert sich bei uns und auf der ganzen Welt seit Jahren für die Leseförderung. Ausserdem gestaltet der Verlag wunderbare Bilderbücher, welche die Welt wieder etwas näher zusammenrücken lassen, das ist in den heutigen Zeiten wichtiger denn je.»
Verlag die brotsuppe, Biel
Seit bald 20 Jahren gibt Ursi Anna Aeschbacher in ihrem Verlag Literatur aus der Schweiz heraus. «Diese Literatur, wenn sie gut ist, beschäftigt sich mit allen Welt- und Lebensfragen», sagt die erfahrene Verlegerin. «Ich glaube, ihre Qualität wird häufig unterschätzt.» Ursi Anna Aeschbacher führt den Verlag mit dem ungewöhnlichen Namen allein und hat entsprechend viel zu tun. Aber sie macht es gern, denn jedes neue Buch sei für sie wie ein neues Abenteuer. Die Begründung der Jury: «Beharrlich und gegen alle Stürme der Zeit widmet sich Ursi Anna Aeschbacher als One-Woman-Show ihrem Programm sowie ihren Autoren und Autorinnen, das verdient nicht nur grossen Respekt, sondern auch diese Nominierung. Nicht umsonst nennt die ‹Republik› sie die ‹Grand Dame der Kleinverlage›.»
Limmat Verlag, Zürich
Der Limmat Verlag kann auf eine fast 50-jährige und bewegte Geschichte zurückblicken. Das Programm ist geprägt von Literatur, Lyrik und Lebensgeschichten aus der Schweiz der letzten drei Jahrhunderte sowie von Sachbüchern zu historischen und politischen Themen aus der Schweiz. Es sind die Geschichten der kleinen Leute, die das sechsköpfige Team sucht und auch findet. Lukas Haller ist einer von drei Verlagsleitern. Er sagt: «Eigentlich ist der Limmat-Verlag ein eher ernster Verlag, der – im Unterschied zu anderen – wenig Unterhaltung bietet. Aber das gehört zu unserer Geschichte, ebenso wie die freiwillige Beschränkung auf die Schweiz.» Die Begründung der Jury: «Seit bald 50 Jahren entdeckt der Limmat-Verlag frische, auch lyrische Stimmen aus allen Sprachregionen der Schweiz und darüber hinaus. Schon früh hat sich das Programm Themen wie Frauenleben, Frauengeschichte und Geschlechterfragen gewidmet, und es nimmt sich bis heute beharrlich den aktuellen politischen Themen an.»