Benzindämpfe in Kanalisation in Roggwil BE: Feuerwehr Murgenthal stand im Einsatz – Areal ist gesperrt
Am Samstag ging bei der Kantonspolizei Bern kurz vor 19.40 Uhr die Meldung ein, dass es in Roggwil im Bereich des Industriegebiets Brunnmatt in einem zur Langeten führenden Bach nach Benzin rieche. In der Folge wurde eine hohe Konzentration hochentzündlicher Benzindämpfe auf dem als Gugelmann-Areal bekannten Industriegebiet Brunnmatt festgestellt, wie die Kantonspolizei Bern mitteilt.
Den nach Meldungseingang ausgerückten Patrouillen der Kantonspolizei Bern gelang es, den festgestellten Benzingeruch auf ein Leck im Bereich eines Treibstofftanks auf dem Areal Brunnmatt zurückzuführen. Zur Eindämmung der Gewässerverschmutzung sowie zur Einschätzung und Abwehr einer möglichen Gefahr wurden die Feuerwehren Roggwil, Langenthal und Murgenthal aufgeboten. In der Folge wurde im Gebäude einer dort ansässigen Kart-Bahn eine hohe Konzentration von Benzindämpfen in der Luft festgestellt, weshalb mehrere Dutzend Personen vorsorglich evakuiert wurden. Das Areal wurde aus Sicherheitsgründen vorübergehend gesperrt.
Die weiteren Abklärungen ergaben, dass aus dem vorgenannten im Freien befindlichen Treibstofftank mehrere tausend Liter ausgetreten und via Kanalisation in einen Zufluss zur Langeten gelangt waren. Die Feuerwehren haben das Gebäude gelüftet. Auf den betreffenden Gewässern wurden Ölsperren errichtet. Die Kantonspolizei Bern hat Ermittlungen zur Ursachenabklärung aufgenommen.
In einer Medienmitteilung der Kantonspolizei Bern am Montag heisst es, dass auf dem Areal nach wie vor hochentzündliche Konzentrationen von Benzindämpfen gemessen werden. Dies insbesondere in der Kanalisation und im Bereich des lecken Benzintanks. Das Areal bleibt deshalb für die Öffentlichkeit bis auf weiteres gesperrt. Die Kantonspolizei Bern steht mit den ansässigen Unternehmen in Kontakt, einzelne Mitarbeitende erhalten unter Auflagen Zutritt zum Gelände. Unter der Leitung des Amts für Wasser und Abfall (AWA) sind erste Sanierungsarbeiten angelaufen.
Die unter Sicherheitsbedingungen vollzogenen Arbeitsschritte gestalten sich aufwändig. An den Stellen mit besonders hoher Benzindampfkonzentration werden Grosslüfter eingesetzt. So konnten Untersuchungen am betreffenden Benzintank und dessen Demontage in die Wege geleitet werden. Das noch im Tank befindliche Benzin des erdverbauten 10 000-Liter-Tanks wurde abgepumpt. In einem weiteren Schritt werden der Tank sowie das kontaminierte Erdreich ausgehoben und fortgeführt, was sicher bis Mittwoch, 11. Mai, andauern wird. Erst danach wird das Ausmass des entstandenen Schadens erkennbar sein. Das in den Bach gelangte Benzin stellt für die Umwelt eine grosse Belastung dar. Nach aktuellem Stand sind jedoch weder Fische noch andere Tiere zu Schaden gekommen. Der Lebensraum eines auf dem Gelände lebenden Bibers ist nach aktuellem Kenntnisstand nicht beeinträchtigt worden.
Die polizeilichen Ermittlungen führten zur Lokalisierung des Lecks am Tank und ergaben, dass das Benzin via Erdreich und entlang der Leitungen in Gebäude, Kanalisation und Gewässer gelangte. Zur Verantwortlichkeit sind weitere Ermittlungen im Gang. Die Sperrung des Industriegebiets wird aufrechterhalten, bis die Konzentration der Benzindämpfe eine Aufhebung der Massnahme zulassen. Nebst Spezialunternehmen mit Fachleuten für die Sanierungsarbeiten stehen für den Sicherheitsperimeter zudem die Feuerwehren Roggwil und Langenthal sowie der Zivilschutzund die Kantonspolizei Bern im Einsatz.