Überfahrener Wolf von Immensee riss die 25 Schafe eines Aargauer Schäfers – und war angeschossen
Der junge Wolfsrüde M205, der zuerst im Kanton Glarus nachgewiesen wurde, sorgte für eine Reihe von Schlagzeilen: Erst riss er am 18. März in Reichenburg (SZ) zwei Schafe, dann ein paar Tage später 25 Tiere in Bonstetten (ZH). Der Schäfer stammt aus dem Aargau. Marcel Frei erzählte damals: «Die meisten Tiere hatten einen Schädelbruch, waren sonst aber unverletzt. Der Wolf muss in einen Blutrausch gekommen sein.» Nach dem Schock stellte die Familie 25 Kerzen und einen Rosenstrauch auf die Weide.
Schliesslich schlug der Wolf Ende März auch in Immensee im Kanton Schwyz zu – und wurde danach überfahren auf der Bahntrasse zwischen Luzern und Goldau gefunden.
Wölfe ziehen vermehrt durchs Mittelland
Nun liege der Individualnachweis vor, dass er für die Schafsrisse verantwortlich sei, teilte der Kanton Schwyz am Mittwoch mit. Ausserdem habe die pathologische Untersuchung gezeigt, dass der Wolf am rechten Hinterlauf im Bereich des Beckens eine ältere Schussverletzung habe. Die kantonale Abteilung Jagd und Wildtiere hat daher Anzeige gegen Unbekannt erhoben.
M205 war nur einer der Wölfe, die zuletzt ins Mittelland vorgerückt sind. Bis jetzt handelt es sich jedoch erst um Tiere, die das Mittelland durchziehen und sich nicht dauerhaft niedergelassen haben. Das erklärte David Gerke, Präsident der Gruppe Wolf Schweiz, am Donnerstag in einem Bericht von CH Media. Es sei aber nicht auszuschliessen, dass sich auch in dieser Region künftig Wölfe niederlassen werden. (abi)