So ist die Natur: Nur noch ein Schwänchen lebt
Man ist es sich in Aarau zwar gewohnt, dass das Überleben der Schwanenbrut am Philosophenweg Glückssache ist. Doch dass schon nach wenigen Tagen offenbar nur noch ein Schwänchen da ist, das trifft die Schwanen-Fans nun doch sehr.
Am Freitagmorgen waren drei Schwänchen aus den insgesamt sechs Eiern geschlüpft. Wie der Aarauer Jagdaufseher Hansruedi Müller sagt, hatten es letztlich alle aus ihren Eiern geschafft. Doch ein paar Schwänchen können nur wenige Stunden gelebt haben. Am Samstagabend sassen sie zu zweit neben der Mutter im Nest; ob unter ihrem Bauch noch welche waren, konnte nicht beobachtet werden.
Am Sonntagmorgen dann meldeten Passanten, das Nest sei komplett leer, das Schwanenpaar schwimme mit nur einem Küken in der Aare. Seither wurden die fünf weiteren nicht mehr gesehen. Auch Jagdaufseher Müller, der teils mehrmals am Tag bei der Schwanenfamilie nach dem Rechten schaut, hat nur noch eines der Kleinen beobachten können. Die Schwanenfamilie hält sich ausserdem vermehrt auf der Zurlindeninsel und nicht am Philosophenweg auf; Müller vermutet, sie habe dort mehr Ruhe.
Was passiert ist, ist unklar. Die üblichen Gefahren für die Schwäne sind etwa falsche Fütterung durch Passanten und Passantinnen, Autos – wobei die diesjährigen Schwänchen noch nicht in die Nähe der Strasse gingen – oder Raubtiere wie Füchse und Ratten.
Auch die Aare ist eine Gefahr: Entweder, weil sie hoch geht und die Kleinen mitreisst, oder weil sie im Gegenteil niedrig und klar ist, wodurch Raubfische gute Sicht auf die Schwänchen haben. Ausserdem haben Passanten beobachtet, wie sich grössere Vögel – Krähen oder Möwen – auf die Küken gestürzt hätten und von den Schwaneneltern abgewehrt wurden.