«Blut klebt an fossiler Energie»: Klimastreik verlangt Energieembargo gegen Russland
Der Schweizer Finanzplatz und in der Schweiz ansässige Rohstofffirmen würden nicht nur zur globalen Klimaerwärmung, sondern auch zum aktuellen Kriegstreiben in der Ukraine beitragen. Zu diesem Schluss kommt der Klimastreik Schweiz. An einer Medienkonferenz am Dienstag forderte die Bewegung ein sofortiges Energieembargo gegen Russland sowie Einschränkungen für den Schweizer Finanzplatz und Rohstoffhandel.
Die Bewegung kritisiert, dass fossile Energieträger wie Öl und Gas nicht auf der Sanktionsliste gegen Russland stehen. Die Schweiz sei noch immer abhängig von fossilen Energien. Diese Abhängigkeit bringe Zerstörung, sagte Klimastreik-Aktivist Cyrill Hermann: «Wo auch immer es um fossile Brennstoffe geht, sind Gewalt, Konflikte und Kriege zugegen. An unserer fossilen Energie klebt Blut.»
Energiehandel mit Europa bringt Russland Milliarden-Einnahmen
Auch im Ukraine-Krieg würden fossile Energien eine wichtige Rolle spielen – als Druckmittel, aber auch als Antrieb von Russland. Wie verschiedene Medien berichteten, rechnet Russland fürs laufende Jahr mit fast 14 Milliarden Euro Mehreinnahmen aus dem Export von fossilen Brennstoffen – wegen der steigenden Energiepreise. Dies zeige, so Hermann vom Klimastreik:
«Der einzige Weg, Putin das Gas-Ass im Ärmel zu nehmen, ist der sofortige Ausbau von nachhaltigen Energien und die Reduktion des Energieverbrauchs.»
Deshalb fordert der Klimastreik einen sofortigen Handels- und Investitionsstopp für russisches Öl und Gas sowie generell einen sofortigen Stopp von Investitionen, Krediten und Versicherungsdienstleistungen für fossile Projekte und Unternehmen.
An der Medienkonferenz sprachen auch zwei Klimaaktivistinnen aus der Ukraine und ein Klimaaktivist aus Russland. Der russische Aktivist betonte: «Es ist ein Verbrechen, Russland weiterhin finanziell zu unterstützen.» Nur mit dem Embargo könne es Frieden in Europa geben. Ein solches wird aktuell auch von den EU-Staaten diskutiert.