Machbarkeitsstudie der vier regionalen Energieversorger zeigt: «Fernwärme ist die sinnvollste Lösung»
Vermehrter Einsatz von CO2-neutraler Fernwärme ist eines der Ziele der Energiestrategie 2050 des Bundes. Mit der Stärkung der Fernwärmeversorgung im unteren Wiggertal wollen die vier regionalen Energieversorger dies umsetzen, wie sie in einer Medienmitteilung schreiben. Welche Gebiete für den Ausbau am besten geeignet sind, wurde in einer Machbarkeitsstudie evaluiert.
Fernwärmegebiete in Aarburg, Oftringen, Rothrist, Strengelbach und Zofingen
Grundsätzlich sind jene Gebiete geeignet, in denen viel Wärme benötigt wird. Tendenziell sind das Industrie-und Gewerbegebiete sowie Quartiere mit Mehrfamilienhäusern – sogenannte «energiedichte» Gebiete. «Die definitiven Gebietsgrenzen und Leitungsführungen sind aber natürlich vor allem auch abhängig vom konkreten Anschlussinteresse und dem Detailprojekt», erläutert Hans-Ruedi Hottiger, Vorsitzender der Projekt-Steuerungsgruppe.
70 Kilometer zusätzlicher Leitungsbau
Aktuell rechnen die Projektverantwortlichen mit ungefähr 70 Kilometern Leitungen, die neu gebaut werden müssten. «Hinzu kommt die Einbindung der bestehenden Wärmeverbünde.» Damit meint Hottiger die zwei bestehenden Netze von StWZ sowie das Netz der Gemeinde Rothrist. Weitere Verbünde in Aarburg, Oftringen und Strengelbach könnten ebenfalls angeschlossen oder integriert werden. Der Leitungsbau soll starten, sobald die Wärmequellen für die Versorgung des Netzes gesichert sind. Das geplante Versorgungsgebiet soll innerhalb von 7Jahren möglichst erschlossen sein.
CO2-Einsparungen und der Winterstromlücke vorbeugen
«Die CO2-neutrale Fernwärme ist im Moment die sinnvollste und zukunftsfähigste Lösung für eine ökologische Wärmeversorgung. Wir wollen den Menschen im unteren Wiggertal die Möglichkeit bieten, diese nutzen zu können», erklärt Hottiger. Die Wärme für das Fernwärmegebiet soll aus der Verwertung von Abfällen, welche das Projekt enphor der erzo langfristig sicherstellt, gewonnen werden. Käme das Projekt enphor nicht zustande, sind Wärme aus regionalem Holz sowie weiteren Quellen Alternativen, die vertiefter evaluiert werden könnten.
Mit der ökologischen Wärme wird der regionale CO2-Ausstoss massiv reduziert und ein Beitrag zur regionalen Energiestrategie geleistet. «Ausserdem kann ein Fernwärmeanschluss eine neue zusätzliche Wärmepumpe vermeiden. Dies hilft den steigenden Winterstromverbrauch zu dämpfen und wirkt der in den Wintermonaten schlechter werdenden Stromversorgungssicherheit entgegen», erläutert Hottiger das zusätzliche Anliegen.