Zahlen steigen weiter steil an: BAG meldet 24’704 Neuansteckungen – Liechtenstein schafft Grundlage für 2G-Regel
Die Kurve der Coronaansteckungen steigt weiter an. Und zwar immer steiler. Konkret sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) innert Wochenfrist 24’704 neue positive Coronatests aus der Schweiz und aus Liechtenstein gemeldet worden. Pro Tag sind das rund 3529 Fälle. Zum Vergleich: In der Woche davor waren es noch 16’610 bestätigte Ansteckungen, respektive 2373 Fälle täglich.about:blank
Im Weiteren sind in der vergangenen Woche 66’646 Coronatests durchgeführt worden, nach 57’522 Tests in der Vorwoche. Bei den PCR-Tests betrug die Positivitätsrate 21,8 Prozent, bei den Antigen-Schnelltests 11,7 Prozent, wie das BAG am Dienstag auf seinem Covid-Dashboard mitteilte.
Hohe Dunkelziffer befürchtet
Der weitere Anstieg der Coronazahlen war erwartet worden. Treiber dahinter ist die neue Omikron-Variante BA.5. Diese ist auch in der Schweiz mittlerweile praktisch vollständig dominant. Bereits in den letzten Wochen fiel ein hoher Anteil der ausgewerteten Tests positiv aus. Die Dunkelziffer dürfte trotzdem hoch sein. Die ehemalige Taskforce-Chefin Tanja Stadler geht derzeit von 80’000 Coronafällen pro Woche aus, wie sie in einem Interview sagte. Allerdings rechnet sie nicht mit einer Überlastung der Spitäler.
Dennoch nehmen die Spitaleinweisungen auch diese Woche erneut zu: 251 Personen mussten seit dem vergangenen Dienstag neu hospitalisiert werden, teilt das BAG mit. Zum Vergleich: In der Woche davor waren es 131 neue Spitaleinweisungen gewesen. Der Anteil der Corona-Patientinnen und -Patienten auf den Intensivstationen in der Schweiz beträgt aktuell 3,7 Prozent, im Gegensatz zu 2,2 Prozent vor Wochenfrist.
Derzeit sind die Intensivstationen der Schweizer Spitäler zu 71 Prozent belegt. In der Schweiz und in Liechtenstein gab es letzte Woche überdies elf neue Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covidinfektion. Insgesamt sind seit Ausbruch der Pandemie in der Schweiz damit 13’380 Todesfälle in Zusammenhang mit einer Coronainfektion festgestellt worden.
Liechtenstein legt Grundstein für erneute 2G-Regel
Wie viel trotz bald zweieinhalb Jahren Pandemie-Erfahrung noch immer unklar ist, zeigt auch eine Meldung Liechtensteins vom Dienstag. Dort hat die Regierung beschlossen, dass sie eine rechtliche Grundlage für eine 2G-Regel schaffen will. Diese wäre nötig, «falls die Ansteckungszahlen im Herbst und Winter stark ansteigen und die regionalen Spitalkapazitäten an ihre Belastungsgrenze kommen würden», wie es in der Mitteilung heisst.
Ohne diese Grundlage, so die Regierung in Vaduz, müsste Liechtenstein bei einer Wiedereinführung «der 2G-Regelung in der Schweiz und Österreich Gastronomiebetriebe sowie andere öffentlich zugängliche Einrichtungen wieder komplett schliessen, um ein Regelungsgefälle in der Region zu verhindern». Aus der Schweiz sind solche Pläne – geschweige denn Entscheide dazu – bislang allerdings nicht bekannt. (chm)