Bundesrat will Fussballchaoten einen Riegel schieben
Für den Bundesrat ist klar: Gewaltsame Ausschreitungen an Sportveranstaltungen sind eine Bedrohung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung, die nicht geduldet werden können. Nun möchte er die Kantone in ihren Bemühungen mehr unterstützen. Auslöser ist ein Postulat der Sicherheitspolitischen Kommission des Ständerates, wie das Bundesamt für Polizei (Fedpol) in einer Mitteilung schreibt.
Darin sollte der Bundesrat prüfen, in welcher Form die Bekämpfung des «Hooliganismus» besser koordiniert, unterstützt und gefördert werden kann. Der Bundesrat hat am Mittwoch den entsprechenden Bericht gutgeheissen. Er ortet Handlungsbedarf beim Engagement des Bundes.
Risikoanalyse für Spiele
Konkret möchte die Landesregierung das Informationssystem Hoogan weiterentwickeln. Die Datenbank enthält Daten von Personen, die sich bei Sportveranstaltungen hierzulande und im Ausland gewalttätig verhalten haben und gegen die eine Massnahme verhängt wurde.
Neu sollen die Kantone und Sportvereine eine Risikoanalyse für Spiele erhalten. Basierend darauf können sie festlegen, welche polizeilichen Massnahmen notwendig sind. Vorgesehen ist auch, dass bei den Eingangskontrollen Hoogan häufiger zum Einsatz kommt. Nach Ansicht des Bundesrates kann dadurch bereits vor dem Betreten des Stadions geprüft werden, ob gegen eine Person eine polizeiliche Massnahme verhängt worden ist.
Kantone in der Pflicht
In der Pflicht sieht die Landesregierung auch die Kantone und Vereine. Diese müssten ihre Verantwortung aktiv wahrnehmen und geeignete Kontrollmechanismen anwenden. Zur Diskussion steht auch eine Ausweispflicht in Stadien. Dies hatte die Konferenz der kantonalen Justiz- und Polizeidirektoren (KKJPD) letzten November gefordert.
Der Ruf nach einer ID-Pflicht für Fussballspiele der Super League wurde laut, nach es im Oktober beim Derby zwischen dem FCZ und GC zu wüsten Szenen zwischen Chaoten gekommen war.