Die WSB-Schienen kommen endlich raus: Kanton startet Mega-Strassenprojekt im August
Vor zwölf Jahren verschwand die Wynental-Suhrentalbahn von der Kantonsstrasse zwischen Aarau und Suhr – bis heute aber liegen ihre Schienen im Boden. Doch nun sind ihre Tage endgültig gezählt: Am 2. August startet der Kanton das Grossprojekt Aarau-Buchs-Suhr, beginnt mit dem ersten von vier Teilprojekten, dem Umbau der Buchserstrasse in Aarau. Das hat das Departement Bau, Verkehr und Umwelt gestern mitgeteilt.
Das 34-Millionen-Franken-Projekt betrifft gesamthaft 2,3 Kilometer Kantonsstrasse zwischen dem Aarauer Gais-Kreisel und dem Suhrer Dorfeingang.
Bis ins Jahr 2010 versetzten die Züge der Wynental- und Suhrentalbahn (WSB) die ortsunkundigen Verkehrsteilnehmer in Aarau und Suhr noch regelmässig in Angst und Schrecken, kamen sie ihnen doch streckenweise mitten auf der Strasse entgegen. Erst vor zwölf Jahren wurde die WSB auf ihr eigenes Trassee verlegt – nach 80 Jahren Planung. Die Schienen blieben bis heute im Belag.
Das Teilprojekt Buchserstrasse umfasst den 395 Meter langen Abschnitt zwischen Gais-Kreisel und der Einmündung Barbaraweg. Nach einer zweiwöchigen Installations- und Vorbereitungszeit beginnen die eigentlichen Bauarbeiten Mitte August. Dabei werden nicht nur die alten WSB-Schienen aus dem Belag entfernt; nach umfassenden Werkleitungsarbeiten wird die Kantonsstrasse saniert und mit lärmarmen Asphaltbelägen ausgestattet.
Durch die Neugestaltung entsteht Platz für eine neue Busspur, für den Fuss- und Veloverkehr. Ausserdem wird der Strassenraum mit Bäumen aufgewertet.
Verkehr soll wenn immer möglich zweispurig geführt werden
Laut Sibylle Hunziker, Sektionsleiterin Strassen 1 der Abteilung Tiefbau beim BVU, ist dieses erste Teilprojekt wiederum in fünf Etappen unterteilt. Die erste und zweite Etappe betreffen den Teilabschnitt zwischen Gais-Kreisel und dem ehemaligen Café Flora (Buchserstrasse 30). Während in der ersten Etappe die Fahrspur KSA-seitig saniert wird, folgt in der zweiten Etappe der Umbau der Fahrspur auf der Seite des Aeschbachquartiers.
«Pro Etappe rechnen wir jeweils mit einer dreimonatigen Bauzeit», so Hunziker. Der Verkehr werde weiterhin zweispurig geführt, wenn auch in verengten Bahnen. «Wir streben für das gesamte Teilprojekt eine grundsätzliche Zweispurigkeit an», so Hunziker.
«Die Verkehrsachse ist zu wichtig und der Verkehrsfluss zu gross, als dass eine Fahrspur gesperrt werden könnte.»
Dies auch bezüglich der Busse der AVA, welche die Fahrpläne einhalten müssen. «Es ist aber nicht auszuschliessen, dass kurzzeitig Arbeiten ausgeführt werden müssen, die einen Ampelbetrieb nötig machen», so Hunziker weiter. Leicht in Richtung Suhr verschoben wird der Fussgängerstreifen auf Höhe Oehlervilla, die Fussgängerverbindungen bleiben weitgehend erhalten.
Die dritte, vierte und fünfte Etappe umfassen schliesslich den Abschnitt zwischen Café Flora und Barbaraweg, wobei erst die Fahrspur KSA-seitig saniert wird, später die Spur auf Buchser Seite. Dazwischen eingeschoben wird der kurze Abschnitt bei der provisorischen Baustellenzufahrt des KSA (Schäferwiese). Diese Arbeiten werden laut Hunziker rund vier Wochen in Anspruch nehmen.
Fliessender Übergang in nächste Projekte
Nach Abschluss der Arbeiten an der Buchserstrasse möchte der Kanton mit dem nächsten Teilprojekt beginnen (Umbau des Knotens Bavaria zu einem Kreisel, Sanierung des letzten Teilstücks Buchserstrasse, Tramstrasse bis nach Einmündung Südallee (KSA-Zufahrt) und Sanierung kurzes Teilstück Aarauerstrasse). «Sowohl für den Kreisel als auch die Projekte 3 und 4 laufen nun die Landerwerbsverfahren an», sagt Hunziker.
Bei positivem Verlauf könne der angedachte Zeitplan eingehalten werden: Umbau Bavaria-Kreisel 2024 bis 2025, Umgestaltung Tramstrasse Abschnitt Südallee–Winkelweg 2024 bis 2025 und zum Schluss, in den Jahren 2026 und 2027, der mit 1,1 Kilometern längste Abschnitt zwischen Südallee und Steinfeld.