Award-Zeremonie in Berlin: Diese zwei Aargauer Haarprofis kämpfen um den «Oscar» des Hairstylings
Die Freude über die Nomination ist dem Zofinger Franco Damone anzuhören: «Erst wollte ich als alter Fuchs den Jungen das Feld überlassen.» Nach kurzer Bedenkfrist hat er es aber trotzdem angepackt und ist mit seinen Stylings in den Final der «Swiss Hairdressing Awards 2022» gekommen. Der Preis ist für die Coiffeurwelt das Äquivalent zum Oscar der Filmwelt. Seit Mittwoch sind die Nominierten bekannt.
Auch die Hairstylistin Nicole Ribolla aus Wohlen strahlt nach den guten Neuigkeiten: «Schön, bin ich nominiert. Ich freue mich sehr und werde mit dem ganzen Team im Herbst nach Berlin an die Preisverleihung fahren.»
Die Freude ist umso grösser, weil der Style-Wettbewerb nach einer sechsjährigen Pause wieder veranstaltet wird. Schon von 2007 bis 2016 wurden mit den «Swiss Hairdressing Awards» die Besten der Branche in unterschiedlichen Kategorien ausgezeichnet.
Ribolla und Damone waren in den Vorjahren bereits erfolgreich
In diesem Jahr werden die Auszeichnungen an einer grossen Gala am 25. September in Berlin überreicht. Zum ersten Mal wurde daraus ein Drei-Länder-Anlass, auch Coiffeure und Coiffeusen aus Deutschland und Österreich werden an dieser Veranstaltung ausgezeichnet.
Ribolla und Damone sind als einzige Aargauer in der Kategorie Damen Switzerland Ost nominiert und treten mit ihren Haarkreationen gegen acht weitere Stylistinnen und Stylisten aus diesem Gebiet an. Sie reichten vier Bilder mit ihren Modellen für den Award ein.
Beide waren in Vorjahren bereits mehrfach nominiert und kennen den Wettbewerb gut. Nicole Ribolla wurde 2009 als beste Hairstylistin der Schweiz ausgezeichnet. Und Franco Damone räumte 2013 mit seinem Personal den Preis für die beste Teamleistung ab.
Für den diesjährigen Wettbewerb schaute Ribolla vorwärts und liess sich vom Herbst und Winter inspirieren. Da auch der Gesamteindruck in die Bewertung einfliesst, musste sie von der Kleidung über die Frisur, bis zum Make-up alles aufeinander abstimmen. «Ich wollte einen tragbaren Look entwerfen, der Kundinnen anspricht», erklärt die Wohlerin. «Das Aussehen soll weiblich bleiben, aber auch edgy sein.»
Nach dem Sieg 2009 war Nicole Ribolla ausgebucht
Nicole Ribolla hat sich im Vorhinein viel mit den kommenden Trends und der Mode auseinandergesetzt. Da sie seit 2013 mit «Haarkunst Ribolla» ihren eigenen Salon führt, hat sie sich dabei auch gefragt, welches Image die Stylings verkörpern sollen. Denn ihre Kundschaft verfolgt den Wettbewerb: «Meine Kundinnen und Kunden fiebern mit.»
Für Franco Damone ist bereits die Nomination ein Sieg: «Ich wusste nicht, ob die Teilnahme zeitlich passt, weil ich auf der Suche nach Personal bin.» Ausserdem hat er lange nach dem passenden Modell für sein Konzept gesucht. Sein Ziel war, aus einem Haarschnitt vier Frisuren machen zu können.
Das unterstrich er mit den kupferfarbenen Haaren, die durch blonde Spitzen ergänzt wurden. «Ich wollte ein elegantes, aber freches Bild schaffen», erklärt Damone, der seit 24 Jahren mit «Damone Hair Fashion» selbstständig ist.
Mit seiner langjährigen Erfahrung weiss er, worauf die bewertenden Experten Wert legen: «Wenn die Jury die Bilder sieht, muss sie im ersten Moment einen Wow-Effekt haben.»