Sommaruga zur Energiekrise: «Kein Land kann momentan nur für sich schauen»
In der EU soll Gas gespart werden –jedes Land solle seinen Verbrauch freiwillig um 15 Prozent reduzieren. So solle die drohende Gasknappheit etwas reduziert werden. Nun stellt Bundesrätin Simonetta Sommaruga in Aussicht, dass da auch die Schweiz mitmachen könnte. «Wir prüfen das, denn es ist wichtig, der EU zu zeigen: Auch wir leisten einen Beitrag», sagt sie gegenüber der Sendung «10 vor 10». Die Industrie sei bereits am Gassparen. Aus wirtschaftlichen Gründen: «Mit den hohen Preisen schaut jeder, wie er effizienter werden kann», so Sommaruga.
Ein Schweizer Alleingang lohne sich nicht, ist die Energieministerin überzeugt: «Im Moment kann kein Land nur für sich schauen. Bei Gas und Öl sind wir zu 100 Prozent vom Ausland abhängig.» Um die Abhängigkeit vom Gas zu reduzieren, sei es vielleicht nötig, dass Energie aus CO2-intensiveren Produktionen angezapft werden müsse. «Für die Energieversorgungssicherheit für den Winter müssen ganz viele Staaten Dinge tun, die sie eigentlich lieber nicht tun würden», so Sommaruga. Sie appelliert zudem an die Verantwortung jedes und jeder Einzelnen: So solle man sich fragen, ob die Klimaanlage tatsächlich laufen muss, oder etwas kürzer geduscht werden könne. (mg)