Der 100-jährige Hans Weber erinnert sich: «Im Dienst musste ich gehorchen»
Im Jahr 1922 kostete laut Amt für Statistik ein Kilogramm Brot 65 Rappen; in Bonn wurde das süsse Gummibärchen erfunden – und am 1. August 1922 erblickte Hans Weber im Strengelbacher Säget das Licht der Welt.
Es dauert einige Minuten, bis der aufgeweckte Jubilar Erinnerungen an sein langes Leben hervorheben kann. Als Füsilier habe er gedient. In der zweiten Kompanie. Infanterie. Im Baselbiet und im Luzernerland sei er stationiert gewesen: «Im Dienst musste ich gehorchen!», sagt er schmunzelnd. Gehorchen und viel Arbeit prägten auch seine Kindheit. Als ältestes Kind von acht Geschwistern wuchs er auf dem Bauern-Heimetli im Säget auf. «Wir hatten keine Spielsachen, damals. Wir spielten mit der Heugabel und den anderen Dingen, mit denen wir dem Vater helfen mussten.» Sein Vater habe neben dem Bauern in der Zofinger «Siegfriedi» gearbeitet. Die Firma Siegfried bot auch dem jungen Hans Arbeit an, nachdem er die Bleiche wegen der schwierigen Wirtschaftslage und der Arbeitslosigkeit verlassen musste. In der Chäsi im Säget traf er seine spätere Frau, Erika. Sie wurden Eltern von zwei Buben. Neben der Familie und Arbeit fand Hans beim Velofahren seinen Ausgleich.
Gibt es nun einen Trick, um 100 Jahre alt zu werden? «Das werde ich oft gefragt», antwortet der Senior verschmitzt; er habe keine Ahnung, sagt er, und ergänzt: «Man machts mit dem, was man hat, und nimmts, wies kommt.»
Heute freut sich Hans Weber über den Besuch seiner Familie und die Ehrerbietung des Strengelbacher Gemeinderats. Eigens zu seinem Geburtstag kredenzt das Seniorenzentrum Hardmatt das Lieblingsessen des ältesten Strengelbachers: Aargauer Braten mit Pommes frites.