150 Jahre UBS im Aargau: «Ich zeige euch noch kurz, wie man in den Tresorraum einbricht»
Mit Kittel, Fliege und Taschenuhr trat er auf die Bühne: Thomas Sommerhalder drückte nicht nur in Worten, sondern auch mit seiner Kleidung aus, dass er die Zukunft der Bank in deren Vergangenheit verankert sieht. Der Banker, der seit zwölf Jahren Regionaldirektor der UBS Aargau ist, sprach an einem Jubiläumsanlass, an den treue Kunden und Persönlichkeiten aus dem Kanton eingeladen wurden, über Geschichte und Entwicklung der Bank.
Er schaute auf die schwierigen Zeiten nach der Fusion mit dem Bankverein 1998 zurück, auch mit Blick auf die Kundschaft im Aargau. «Die Wogen haben wir aber glätten können.» Sommerhalder sprach von Kontinuität, und wie wichtig es sei, dass die UBS ihre Kunden in Vermögensverwaltung und der aargauischen Industrie auch in die Zukunft begleitet.
Der Aarauer Stadtpräsident Hanspeter Hilfiker betonte die guten Beziehung, welche die Stadt als langjährige Kundin mit der Bank teilt, lobte aber auch die Rolle der Bank in der Aargauer Wirtschaft. KMU fänden in der UBS einen verlässlichen Partner, sagte auch der Aargauer Finanzdirektor Markus Dieth.
Eigenverantwortung und Freiheit gegen den Klimawandel
Sabine Keller-Busse, Direktorin von UBS Schweiz, lobte den Wirtschaftsstandort Aargau, der fast keine Schwächen habe. Das habe nicht nur mit unbeeinflussbaren Faktoren wie dem guten Standort und der schieren Grösse der Bevölkerung zu tun, sondern auch mit den guten Rahmenbedingungen, die der Kanton schaffe.
Dazu gehörten Freiheit und wenige Regulierungen, gerade auch bei der Nachhaltigkeit und der Energiewende. Die Bankerin verteilte dabei Lob für den Aargau und Tadel für den Kanton Zürich, «dem etwas aargauische Agilität guttun würde».
Keine Hypotheken mehr für Einfamilienhäuser?
Fabienne Hölzel, in Aarau aufgewachsene Architektin und Forscherin, sprach über Raumentwicklung und Stadtplanung. Sie zeichnete ein leicht trüberes Bild von Nachhaltigkeit, das sich mit einer wachstumsbasierten Marktwirtschaft nicht dauerhaft vereinbaren lässt. «Ich bin nicht links», betonte sie am Anfang der Runde, hielt aber fest, man könne es sich nicht mehr leisten, immer mehr Einfamilienhäuser zu bauen.
«Vielleicht könnte sich die UBS in Zukunft weigern, Hypotheken für Einfamilienhäuser zu vergeben?», fragte sie keck. Ihr Auftritt sorgte regelmässig für leises Murmeln im Publikum. Am Ende blieb jedoch die gute Laune: Thomas Sommerhalder lud alle zum Apéro und zur Besichtigung der Bank ein und witzelte: «Ich gebe euch noch einen Tipp, wie ihr bei uns einbrechen könnt: Wenn ihr an der richtigen Stelle der Meyerschen Stollen genug lang und beherzt bohrt, endet ihr bei uns im Tresorsaal!»