Die Finanzierung für den Neubau des KIFF steht: Aarau spricht 9 Mio. Fr. Kredit und 3 Mio. zinsloses Darlehen
Nachdem der Kanton Ende letzte Woche 10 Millionen Franken aus dem Swisslos-Fonds zugesprochen hatte, erhält das Aarauer Kulturlokal KIFF für seinen geplanten Neubau nun auch einen Batzen von der Stadt: Heute Montagabend stimmte das Parlament mit 40 zu 7 Stimmen für den Verpflichtungskredit von 9 Millionen Franken sowie einem zinslosen Darlehen von maximal 3 Millionen zu. Zusammen mit dem bereits früher gesprochenen Projektierungskredit wird Aarau den Neubau «KIFF 2.0» mit 10,12 Mio. Franken unterstützt haben. Das positive Abstimmungsergebnis wurde gefolgt von grossem Applaus seitens der vielen Beteiligten vom beliebten Kulturlokal, die in den Zuschauerrängen anwesend waren.
Gegen das Vorhaben stimmten lediglich die sieben Einwohnerratsmitglieder der SVP, die das Projekt als «überdimensioniert» und die Finanzierung als «ungenügend» bezeichneten. Einwohnerrat Christoph Müller (SVP) rechnete vor, das KIFF 2.0 könnte wegen Teuerung oder Verzögerungen bis zu 68 Millionen Franken kosten, wahrscheinlich aber 39 Millionen Franken. Erwartet werden laut Projekt Kosten von 28,8 Millionen Franken.
Keine andere Einwohnerratsfraktion konnte die Zahlen der SVP nachvollziehen. Stadträtin Suzanne Marclay stellte klar, dass die Finanzierung des Baus sichergestellt werde, bevor man zu bauen beginne.
Einen Antrag der SVP, den städtischen Beitrag von 9 auf 6 Millionen zu senken und dafür das zinslose Darlehen der Stadt an das KIFF von 3 auf 6 Millionen zu erhöhen, taxierten die anderen Fraktionen als «unehrlich» oder «Scheinlösung, die sich faktisch nicht umsetzen lässt». Susanne Klaus (Grüne) sagte gar: «Euer Antrag ist der Todesstoss fürs KIFF», das bereits 2 Millionen Franken Darlehen der Kantonalbank zurückzuzahlen hat und weitere Eigenmittel sowie Beiträgen von Sponsoren und Stiftungen in den Neubau investieren wird. Der Antrag der SVP hatte somit im Rat keine Chance.
Leicht kritisch zum Projekt äusserte sich einzig noch die FDP: Sie befürchte, das KIFF könnte dereinst zum Lärmproblem werden, wenn sich das Telli-Quartier weiter vom Industrie- zum Wohnstandort entwickeln sollte. Dazu wünschte sich die FDP «mehr Kommerz»: Das KIFF sollte «mehr Ambitionen» haben und die neue Infrastruktur dazu nutzen, möglichst viel Geld zu erwirtschaften.