Gepäckroboter «Robi» legte Hunderte Kilometer zurück
Während die einen von uns über den Sommer in der Badi fläzten und die anderen auf der Terrasse einer Bar an einem Aperol Spritz nippten, ging «Robi» im autofreien Saas-Fee fleissig seinem Ferienjob nach und schleppte das Gepäck von Touristen und Einheimischen. Von Anfang Juni bis Ende August hat der optisch etwas gewöhnungsbedürftige Gepäckroboter in der Oberwalliser Gemeinde 450 Fahrten absolviert und dabei 660 Kilometer zurückgelegt.
Postauto, welche zusammen mit Saastal Tourismus und Saas-Fee das Pilotprojekt letzten Herbst vorgestellt haben, stellt «Robi» nach Ende des Tests gute Leistungsnoten aus: «Das Projekt war ein grosser Erfolg», teilt das Unternehmen am Donnerstag mit. «Sowohl in technischer Hinsicht wie auch in Bezug auf die Akzeptanz in der Bevölkerung.» Die Verantwortlichen hätten dabei verschiedene Stufen des automatisierten Fahrens testen können.
«Robi »und die Bundesrätin
Nebst einem «Follow me»-Modus, bei dem «Robi» den Kunden mit Hilfe von zusätzlichen Geräten folgte, war der kleine, gelbe Roboter versuchsweise auch im vollständig automatisierten Modus im Einsatz. Ein «Teleoperator» überwachte dabei die Fahrt aus Distanz. Auf all den Fahrten sei es zu keine nennenswerten Zwischenfällen gekommen.
Wie viele Pausen «Robi» eingelegt hat, ist nicht überliefert. Zumindest am 1. August war dem fleissigen Arbeiter eine Verschnaufpause gegönnt: So durfte der Gepäckroboter mit Blumen verziert und an der Seite von Bundesrätin Simonetta Sommaruga am offiziellen Festumzug auflaufen.
Postauto hat «Robi» für die Dauer des Pilotprojekts lediglich gemietet, nun geht er an den Hersteller zurück. Das Tochterunternehmen wertet nun die Ergebnisse aus dem Test aus. Bis Ende Jahr will Postauto laut eigenen Angaben ein Business-Modell für den möglichen Einsatz eines Gepäckroboters erarbeiten. (dpo)