Zu intensives Denken ist Gift für das Hirn
Computer können ununterbrochen rechnen. Wir Menschen können das nicht. Denkarbeit ermüdet, und wir fühlen uns danach ähnlich erschöpft wie nach einer anstrengenden körperlichen Tätigkeit. Wieso dem so ist, liegt in der Veränderung der Chemie im Gehirn, berichtet ein französisches Forscherteam im Fachblatt «Current Biology».
Die Wissenschafter beobachteten die biochemischen Veränderungen mittels der Magnetresonanzspektroskopie im Hirn von 40 Studienteilnehmenden. Die eine Gruppe liessen sie anspruchsvolle, die an- dere weniger anspruchsvolle Denkaufgaben durchführen. Und tatsächlich zeigte sich, dass die geistig geforderten Personen einen höheren Glutamat-Spiegel im präfrontalen Kortex aufwiesen.
Genau dieser Signalstoff führt offenbar dazu, dass das Gehirn ermüdet. Laut dem Neurowissenschaftler Mathias Pessiglione , einem der Hauptautoren, helfen dagegen die altbewährten Mittel: Ruhe und Schlaf. Denn es gebe gute Belegte dafür, dass Glutamat im Schlaf aus den Synapsen entfernt wird. Ausserdem rät er Menschen, wichtige Entscheidungen nicht zu treffen, wenn sie müde sind.