BAG empfiehlt zweiten Booster insbesondere für über 65-Jährige und Risikopersonen
Seit Wochen halten sich die Zahlen der neuen Ansteckungen mit dem Coronavirus in der Schweiz stabil auf tiefem Niveau. Die Auslastung der Spitäler und Intensivstationen ist ebenfalls überschaubar. Jedoch erwarten die Experten des Bundes für den Herbst einen erneuten Anstieg der Fallzahlen. «Damit wird das Risiko für die Belastung des Gesundheitssystems ansteigen», wie Christoph Berger, Leiter der Eidgenössischen Impfkommission (Ekif), am Freitag vor den Medien in Bern sagte.
Gleichzeitig hat sich die Ausgangslage im Vergleich zu den vergangenen zwei Wintern laut Berger «wesentlich verändert». Mittlerweile hätten 98 Prozent der Bevölkerung Antikörper gegen das Virus entwickelt. Somit bestehe im Unterschied zu den Vorjahren ein gewisser Schutz. Mit diesem Szenario im Hinterkopf hat der Bund nun seine Empfehlung für eine vierte Impfung auf die allgemeine Bevölkerung ausgeweitet.
Neu wird die zweite Auffrischimpfung vordergründig allen Personen ab 65 Jahren sowie Risikopersonen empfohlen, wie Vertreter des Ekif und des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) bekannt gaben. Zu letzteren zählen auch Schwangere und Personen mit chronischen Vorerkrankungen. Bislang war der zweite Booster in der Schweiz lediglich für Personen ab 80 Jahren sowie Personen mit einem stark geschwächten Immunsystem empfohlen. Der Ekif-Präsident hat bereis im Vorfeld durchblicken lassen, dass der Bund im Herbst die Empfehlung auf die breite Bevölkerung ausweiten werde, aber mit einer abgestuften «Empfehlungsstärke».
Entsprechend betonte Christoph Berger vor den Medien, dass die neue Empfehlung sich «in erster Linie und in höchster Stärke» an Personen im Alter von über 65 Jahren und jenen mit Vorerkrankungen richte. Das Hauptziel der zweiten Boosterimpfung sei es, diese Personen vor schweren Covid-Erkrankungen zu schützen. Für alle anderen geimpften Personen, sei das Risiko an einer Infektion schwer zu erkranken «sehr gering», so Berger weiter.
Keine Empfehlung für Kinder und Jugendliche
In zweiter Linie richtet sich die Impfempfehlung mit «mittlerer Empfehlungsstärke» an 16- bis 64-Jährige, die in der Akut- und Langzeitbetreuung tätig sind oder besonders gefährdete Personen betreuen. Ihnen bietet die Auffrischimpfung laut Christoph Berger einen «kurzzeitigen Schutz vor Infektionen mit milder Erkrankung». Zudem könne sie bis zu einem gewissen Grad Arbeitsausfälle im Gesundheitsbereich reduzieren. Diese Personengruppe könne sich «nach individueller Abwägung» zum zweiten Mal boostern lassen.
Schliesslich gilt die Empfehlung mit «geringster Stärke», so Berger, auch für alle weiteren Personen im Alter von 16 bis 64 Jahren ohne Risikofaktoren. Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren wird hingegen keine Auffrischimpfung empfohlen. Dies, weil die meisten von ihnen bereits «ein- oder zweimal infiziert» waren, begründete Christoph Berger.
Der Leiter der Eidgenössischen Impfkommission unterstrich, dass die Wahl des richtigen Zeitpunktes für die Auffrischimpfung zentral sei. Im Idealfall fällt er mit dem Höhepunkt einer allfälligen Infektionswelle zusammen. Mit Rückblick auf die vergangenen zwei Jahre setzen die Experten des Bundes den Start der Impfkampagne deshalb auf den 10. Oktober.
Aufgrund der neuen Variante ist die Wirkung des vorherigen Impfstoffes nicht mehr so gut. Die Auffrischimpfung im Herbst sollte, so wird es empfohlen, mit den neuen Impfstoffen vorgenommen werden. Die Wahl des Impfstoffes ist wichtig für einen guten Schutz