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Jedes fünfte Aargauer Schulkind ist zu dick

Bei Schulein- und Schulaustritt werden Kinder und Jugendliche medizinisch untersucht. Nebst Grösse und Gewicht werden auch Sehvermögen, Gehör und Impfstatus erhoben. Der Kanton hat die Daten der letzten zwei Schuljahre ausgewertet.

Bei Schuleintritt sind knapp neun Prozent der Aargauer Schulkinder übergewichtig und etwas über vier Prozent adipös, also stark übergewichtig. Bei Schuleintritt, wenn sie sechs oder sieben Jahre alt sind, leiden Mädchen etwas häufiger an Übergewicht als Buben. Der Anteil übergewichtiger Kinder nimmt im Laufe der Schulzeit zu. Bei Schulaustritt, wenn sie 15 oder 16 Jahre alt sind, waren 21,3 Prozent der Jugendlichen übergewichtig, wobei der Anteil bei den jungen Männern leicht höher ist.

Das geht aus Daten von fast 3000 obligatorischen Vorsorgeuntersuchungen von Schülerinnen und Schülern aus den Schuljahren 2020/21 und 2021/22 hervor, welche die kantonale Abteilung Gesundheit ausgewertet hat. Die ärztliche Vorsorgeuntersuchung ist eine Massnahme, um den Gesundheitszustand der Schülerinnen und Schüler zu überprüfen sowie Gesundheits- und Entwicklungsstörungen rechtzeitig zu erkennen.

Im Vergleich sind die Aargauer Schulkinder weder dicker noch dünner als jene in anderen Kantonen. Laut einer Studie von Gesundheitsförderung Schweiz aus dem Jahr 2021, an der 13 Kantone und Städte beteiligt waren, sind schweizweit 12,4 Prozent der Unterstufenschülerinnen und -schüler und 21,4 Prozent der Oberstüflerinnen und Oberstüfler übergewichtig oder adipös.

Jede vierte Jugendliche trägt eine Brille

Nebst Grösse und Gewicht werden bei den Vorsorgeuntersuchungen auch das Seh- und Hörvermögen abgeklärt. Bei Schuleintritt tragen im Aargau drei Prozent der Schülerinnen und Schüler eine Brille. Bei Schulaustritt sind es 20,6 Prozent. Von den jungen Frauen sind bei Schulaustritt 25,5 Prozent auf eine Brille angewiesen, bei den jungen Männern sind es signifikant weniger, nämlich 16,2 Prozent.

Die Hörtests, die bei den Schülerinnen und Schülern durchgeführt wurden, zeigen, dass Gehörprobleme bei Schuleintritt häufiger auftrete als beim Schulaustritt. So hären bei Schuleintritt 4,2 Prozent nicht gut, bei Schulaustritt nur noch 1,6 Prozent.

Nur wenige Schulkinder sind nicht geimpft

Teil der Vorsorgeuntersuchungen bei Schulein- und Schulaustritt ist auch der Impfstatus. Der Schweizer Impfplan empfiehlt für Kinder und Jugendliche insgesamt elf Grund- und vier ergänzende Impfungen. Bei Schuleintritt verfügten 85,3 Prozent der Aargauer Kinder über vollständige Grundimpfungen. Bis zum Schulaustritt fällt dieser Wert auf 77,4 Prozent.

Bei den ergänzenden Impfungen verringert sich der Anteil der Kinder, die vollständig geimpft sind, von 80,2 Prozent bei Schuleintritt auf 60,4 Prozent bei Schulaustritt. Damit liegt die Impfquote im Kanton Aargau im Schweizer Durchschnitt.

Bei den meisten nicht vollständig geimpften Kindern und Jugendlichen fehlen jeweils nur eine bis maximal drei Impfungen. Die Zahl der Schülerinnen und Schüler, bei denen mehr Impfungen fehlen oder die überhaupt nicht geimpft sind, ist gering.

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