Der EHC Olten zeigt die erhoffte Reaktion und dominiert den EHC Basel beim 6:2-Sieg von A bis Z +++ SC Langenthal schlägt Thurgau 6:3
EHCO-Headcoach Lars Leuenberger hatte von seiner Mannschaft nach der 2:4-Pleite in Winterthur am vergangenen Dienstag eine Reaktion gefordert – und er bekam sie prompt geliefert. Der EHC Olten liess beim Heim-Duell gegen Aufsteiger EHC Basel nie einen Zweifel aufkommen, wer an diesem Samstagabend das Eis als Sieger verlassen würde. Lange Zeit taten sich die Oltner zwar schwer mit dem Torschiessen, doch am Ende wurde es auch noch ein in dieser Höhe verdienter, klarer 6:2-Sieg.
Eine Statistik veranschaulicht den einseitigen Spielverlauf recht explizit: Das Schussverhältnis. 54:17 lautete es nach Ablauf der 60 Minuten. Doch der EHCO, der von der allerersten Sekunde an klar machte, dass es diesmal keine halben Sachen geben würde auf dem Eis, brauchte einen langen Anlauf, ehe sich die Bemühungen in Form von Zählbarem, also Toren, auszahlten. Bis Lukas Lhotak in der 16. Minute endlich den Bann brach, hatten die Oltner schon ein halbes Dutzend bester Gelegenheiten vergeben. Aber sie verloren die Nerven angesichts des unbelohnten Anrennens nicht.
Viel Aufwand, wenig Ertrag im ersten Drittel
Die 1:0-Führung nach 20 Minuten war gemessen an den Spielanteilen viel zu wenig. Doch mit Ablauf der halben Spielzeit lag der EHCO mit 3:0 in Front. Florian Schmuckli und Cédric Hüsler trafen aus der Distanz und sorgten für klare Verhältnisse. Daran änderte auch der schmeichelhafte Anschlusstreffer der Basler in doppelter Überzahl nicht. Ausgerechnet die EHCO-Legende Diego Schwarzenbach brachte bei seiner Rückkehr ins Kleinholz den EHCB auf die Anzeigetafel.
SC Langenthal: Dario Kummers Fünf-Punkte-Show
Das letzte Drittel im Swiss-League-Heimspiel gegen den HC Thurgau zeigte, wo sich der SC Langenthal befindet: Ganz oben in der Tabelle. Mit der Ruhe eines zuletzt konstant erfolgreichen Teams agierten die Oberaargauer selbst in brenzligen Situationen abgebrüht. Und als Thurgau in der 54. Minute auf 3:4 herankam, machte Dario Kummer beim Gegner alle Träume zunichte. Der SCL-Captain lief durch, dribbelte Torhüter Gianluca Zaetta aus und hängte die Scheibe zum entscheidenden 5:3 ins Netz. «Viel überlegt habe ich nicht. Man hat ein paar Moves, die man in solchen Momenten macht. Schön war, dass es geklappt hat», kommentierte Kummer seinen Sololauf. Für alle Fälle Dario also? «So würde ich das nicht sagen», sagte Kummer und lachte. «Es braucht fünf Spieler auf dem Feld und da haben heute alle mitgearbeitet.»
Schon früh gingen die Oberaargauer im Duell mit den Ostschweizern in Führung und unterstrichen mit einem hartnäckigen Forechecking und einer aggressiven Grundhaltung ihre Bemühungen, ihre Serie von fünf Heimsiegen ohne Niederlage auszubauen. Dario Kummer ging dabei voran: Beim ersten Tor von Vincenzo Küng (5. Minute) lieferte er nicht nur den Pass, sondern nahm Thurgaus Torhüter Bryan Rüegger im Slot die Sicht. Für die Tore zum 2:1 und zum 3:1 zeichnete Kummer selbst verantwortlich. Zuerst preschte Jeffrey Füglister in Überzahl (12.) in den gegnerischen Slot, wo Kummer übernahm, dann verwertete der Captain einen Abpraller nach einem Distanzschuss von Serge Weber (19.). Weber war dann jener Akteur, der im zweiten Drittel (24.) abermals mit einem punktgenauen Weitschuss zwischenzeitlich auf 4:1 stellte.
Thurgau blieb aber ein gewohnt aufsässiger Gegner, der durch Dominic Hobi (10.) zum 1:1 ausgleichen und durch Janik Loosli (29.) sowie Marco Forrer in Überzahl (53.) auf 3:4 verkürzen konnte. Die Anstrengungen endeten selbst nach Dario Kummers Sololauf zum 5:3 nicht, als Thurgau aber ohne Keeper zugunsten eines sechsten Feldspielers agierte, ging Kummer ein weiteres Mal nach vorne. Statt Tor Nummer vier zu schiessen, sorgte er mit einem Pass für Tor Nummer zwei bei Vincenzo Küng, der damit den sechsten Langenthaler Sieg im sechsten Heimspiel besiegelte.
Im Derby gegen den EHC Olten wolle man am Dienstag diese Serie fortsetzen, kündigte Matchwinner Dario Kummer nach der Schlusssirene an. «Da haben wir noch eine Rechnung offen», meinte der SCL-Captain mit Blick auf die 1:2-Niederlage in Olten am 8. Oktober. (ryl)
Am einseitigen Spielverlauf änderte jedoch auch dieses Erfolgserlebnis der Gäste wenig bis gar nichts. Die Oltner behielten den Fuss auf dem Gaspedal und zogen im Schlussdrittel durch Tore von Garry Nunn, Timo Haussener und erneut Cédric Hüsler auf 6:1 davon. Damit war nun endlich auch das Resultat den Stärkeverhältnissen entsprechend.
Am Dienstag kommts in Langenthal zum zweiten Derby der laufenden Saison und auch zum absoluten Swiss-League-Spitzenkampf Zweiter gegen Erster. Gegen den EHC Basel zeigte der EHCO nach dem bösen Fehltritt in Winterthur in mancherlei Beziehung sehr gute Fortschritte. An diesen gilt es im Schoren nun anzuknüpfen.