EHCO-Sportchef Marc Grieder: «Wir sind von den Zuschauern abhängig. Sie sind unser Blut.»
Dass die Eishockey-Spieler des EHC Olten im August mit Flip-Flops und in Shorts zum Training in die Eishalle gehen, ist nichts Aussergewöhnliches. Ungewohnt ist indes ein neues Accessoire: Wer die Garderobe betritt, muss eine Schutzmaske tragen. Die Pandemie habe den Aufwand für das Training beim EHC Olten massiv erhöht, sagt dessen Sportchef und Assistenztrainer Marc Grieder im ZT-Talk. «Aber: Wir wollen mit gutem Beispiel vorangehen. Dass die Leute sehen: Der EHC Olten hält die Schutzmassnahmen ein.» In der neuen Saison, bei der noch vieles unklar ist, wolle sich der Club unbedingt steigern; die Voraussetzungen dazu seien im Sommertraining gelegt worden. Langfristiges Ziel bleibt der Aufstieg in die National League. Denn: «Im Oberhaus mitspielen zu können, gegen Davos oder Bern, das ist tatsächlich nochmals eine andere Liga.» Grieder hofft, wieder vor möglichst viel Publikum spielen zu können: «Wir sind von den Zuschauern abhängig. Sie sind unser Blut. Es macht nicht wirklich Spass, vor leeren Rängen zu spielen.»
Entscheidende Woche steht bevor
Seit Montag trainieren die Oltner Eishockeyaner mit ihrem Chefcoach Fredrik Söderström wieder gemeinsam auf dem Eis – unter strengen Covid-19-Schutzmassnahmen. Neben dem Feld ist vieles unklar. In Zusammenhang mit der Corona-Pandemie existiert bekanntlich ein Verbot von Veranstaltungen mit über 1000 Zuschauern, was auch die Sportwelt stark beeinflusst. Der Bundesrat entscheidet in Zusammenarbeit mit dem BAG und den kantonalen Behörden wohl am 12. August, ob das Verbot verlängert, gelockert oder verschärft wird. Voraussichtlich am 14. August findet eine ausserordentliche Ligaversammlung aller Teams der National League und der Swiss League statt. Dort wird je nach bundesrätlichem Entscheid beschlossen, ob und wann und in welcher Form in die Eishockey-Saison gestartet wird. Bis zu diesem Zeitpunkt publiziert der Verband keinen offiziellen Spielplan der Meisterschaft 2020/21. Einzig provisorisch angesetzt ist das Sechzehntelfinale des Schweizer Cups, in welchem die Powermäuse am 15. September auf den SC Langenthal treffen würden. Der EHC Olten hat in den nächsten Wochen einige Testspiele geplant, ob diese alle durchgeführt werden können, ist offen.
Der EHC Olten arbeitet im Hintergrund verschiedene Szenarien aus, um je nach Bundesrats-Entscheid bereit zu sein für einen Saisonstart. Dazu gehören auch bauliche Massnahmen im Stadion Kleinholz. Separate Eingänge, Maskenpflicht im gesamten Stadion, Fiebermessen an den Eingängen und in grossen Mengen zur Verfügung gestelltes Desinfektionsmittel zur Handhygiene sind angedacht.
Sollte der Bundesrat das Verbot von Veranstaltungen über 1000 Personen über den August aus verlängern, ist aus wirtschaftlicher Sicht fraglich, ob die Clubs trotzdem in die Saison starten. (gam/ehco)