Neuer Booster bringt teilweise starke Nebenwirkungen – das sagt KSA-Infektiologe Christoph Fux
Fieber, Schwindel, Kopfweh und ein allgemeines Unwohlsein. Dass eine Covid-19 Impfung mit Nebenwirkungen verbunden sein kann, ist bekannt. Nun berichten jedoch frisch «Geboosterte» vereinzelt über heftigere Symptome.
Ist ein neuer Impfstoff schuld?
Gemäss dem Kantonsspital Aarau wird aktuell hauptsächlich mit dem bivalenten Impfstoff Moderna geboostert. Wer bei den ersten Covid-19-Impfungen einen anderen Impfstoff hatte, darf aber auch auf diesen zurückgreifen. Eine heftige Reaktion des Körpers, wenn der Impfstoff gewechselt wird, ist gemäss Infektiologe Christoph Fux vom Kantonsspital Aarau jedoch nicht zu erwarten. Zudem sei der Inhalt «praktisch derselbe». Woher also kommen die vereinzelt heftigeren Reaktionen auf den Booster?
«Körper reagiert gezielter auf die Impfung»
Der Infektiologe führt das auf eine gute Vorbereitung im Körper zurück: «Je mehr Immunität man schon hat, desto stärker kann auch die Nebenwirkung ausfallen. Der Körper reagiert auf die Impfung. Und das ist vergleichbar mit allem anderen im Leben, wenn man auf etwas reagiert, das man kennt, kann man viel gezielter darauf reagieren. Hat man sich vielleicht vor kurzem noch mit Covid-19 infiziert, besteht bei einem gesunden Immunsystem nochmals mehr Reaktogenizität.»
Wohl deshalb berichten Personen, welche bei den ersten beiden Impfungen noch keine oder kaum Nebenwirkungen hatten, jetzt vereinzelt von hohem Fieber, geschwollenen Lymphknoten und Schüttelfrost. Reagieren diese Personen denn auch bei einer Ansteckung plötzlich heftiger? «Nein», erklärt Christoph Fux und erklärt: «Bei einer Ansteckung bestimmt das Immunsystem, wie stark die Reaktion ausfällt – unabhängig von vorausgehenden Impfungen.»
Nebenwirkungen sind laut Fux gutes Zeichen
Wer bei diesem Piks mit Nebenwirkungen kämpft, darf sich gemäss Christoph Fux aber schon fast glücklich schätzen: «Die Leute, welche auf die Impfung reagieren, haben die Gewissheit, dass der Körper sich auch damit auseinandersetzt. Sie sind dann im Ernstfall parat, die Viren effizient zu bekämpfen.» Personen, welche einen Immundefekt haben oder sehr alt sind, die merken nach wie vor wenig oder nichts beim Boostern. «Was jedoch nicht heissen muss, dass man dann nicht geschützt ist», ergänzt der Experte.