Saubere Strassen: Aarau gibt sich selbst gute Noten
Littering ist in Aarau ein wenig ein Dauerthema. Noch letztes Jahr gewann es bei den städtischen Gesamterneuerungswahlen stark an Bedeutung. In einer Umfrage Ende 2021 sagten 60 Prozent, die Stadt sollte mehr in Sauberkeit investieren.
Als Reaktion darauf liess die Stadt von Juli bis Oktober ihre Sauberkeit analysieren. Dabei wurden Kameras an Reinigungsfahrzeugen angebracht, die den Abfall auf den Strassen messen. Das Ergebnis gab die Stadt nun gestern bekannt: In einer Skala von 0 bis 5 weise Aarau laut Messung einen Sauberkeitsindex von durchschnittlich 4.36 auf. Dies entspreche einem guten Sauberkeitsgrad, schreibt die Stadt in einer Mitteilung.
Am meisten Verschmutzung verursachten Laub, Papier, Karton, Plastik und Zigarettenstummel. Innert den vier Monaten der Messung seien eindrückliche rund 285’000 weggeworfene Zigarettenstummel von den Kameras registriert worden. «Dennoch wiesen auch die stark frequentierten Strassen in der Altstadt und Innenstadt, mit einem durchschnittlichen Sauberkeitsindex von 4.29, gute Werte auf.» Die Bahnhofstrasse gelte mit einem Sauberkeitswert von 4.57 «sogar als sehr sauber».
Stadträtin Silvia Dell’Aquila: Kameras messen auch Gehwege und Plätze
Dem Eindruck nach regt sich die Bevölkerung aber nicht direkt über unsaubere Strassen auf, sondern über Verschmutzung an Plätzen, Sitzbänken, Böschungen oder gar Altstadtdächern. Auf Anfrage erklärt Stadträtin Silvia Dell’Aquila, dass die Kameras an den Reinigungsfahrzeugen «nicht nur die Strasse, sondern auch ein paar Meter rechts und links auf den Gehwegen» messen. Die Plätze würden also ebenfalls ausgewertet, «sofern dort ein mit Kamera ausgestattetes Fahrzeug langgefahren ist, was regelmässig der Fall ist».
Die Sauberkeitsanalyse ist ein Pilotprojekt vom Smart-City-Programm und vom Werkhof. Es wird in den nächsten zwei Jahren fortgeführt. Erkenntnisse fliessen in Massnahmen zur Erhöhung der Sauberkeit im öffentlichen Raum ein.