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«Wir tragen das Erfolgsmodell der Schweiz»: Marianne Binder will für die Mitte in den Ständerat

Die Mitte Aargau hat Parteipräsidentin und Nationalrätin Marianne Binder für den Ständerat nominiert. Die 64-jährige Badenerin will den Sitz in der kleinen Kammer zurückholen, den ihre Partei bis 1995 innehatte. Sie präsentiert sich als konsensfähige und lösungsorientierte Kandidatin für das Stöckli.

Einstimmig und mit grossem Applaus haben die Delegierten der Mitte Aargau am Donnerstagabend Marianne Binder als Ständeratskandidatin nominiert. Die Kantonalpräsidentin und Nationalrätin hatte schon 2019 für das Stöckli kandidiert, war aber im zweiten Wahlgang hinter Thierry Burkart (FDP) und Hansjörg Knecht (SVP) mit deutlichem Abstand auf Rang drei gelandet. Binder kam damals auf knapp 62000 Stimmen und blieb gut 12000 Stimmen hinter Knecht.

Vor drei Jahren hatte Binder die Wahl also relativ klar verpasst, 2023 soll dies anders werden, wenn es nach der 64-jährigen Badenerin geht. Nach der Nomination sagte Binder, eine Ständeratskandidatur sei ein strategisches Ziel. «Ich bin überzeugt, dass es unsere Partei im Ständerat braucht», betonte Binder.

Marianne Binder sieht Mitte als Partei der Mehrheiten

Die Mitte sei eine staatspolitische Konstante, sie polarisiere und polemisiere nicht, sondern schaffe Mehrheiten und fühle sich der Gesellschaft als Ganzes verpflichtet. Die Mitte sei keine Partei der Extreme, sondern eine des Zusammenhalts. «Wir tragen das Erfolgsmodell der Schweiz», verglich Binder.

«Es braucht Durchhaltewillen und den Glauben an den Sieg», sagte sie. Sie sei leidenschaftlich für die Mitte unterwegs und müsse sich nicht verbiegen, wenn sie sich um Ausgewogenheit bemühen würde im Ständerat. Die Mitte stelle im Stöckli am meisten Mitglieder, die politische Arbeit in der kleinen Kammer liege praktisch in der DNA der Mitte.

Binder stellte mehr die Partei als ihre Person in den Vordergrund und hielt fest, dies werde auch im Wahlkampf so sein. Sie versprach, alles zu geben, um den Sitz für die Mitte zu erobern und rief die Mitglieder auf, sie dabei zu unterstützen. 1995 war die damalige CVP Aargau zum letzten Mal im Ständerat vertreten, ab 2024 solle die Mitte wieder ins Stöckli einziehen.

Niemand ihrer Partei sei in ein Amt gewählt worden, ohne die Unterstützung der Basis. «Wenn wir den Sitz holen, dann ist es ein Sieg der ganzen Partei, und ich glaube daran.»

Andre Rotzetter: Chance im zweiten Wahlgang

Wahlkampfleiter Andre Rotzetter sagte, das erklärte Ziel der Mitte sei es, den Ständeratssitz zu erobern. Die Wahlen 2019 hätten gezeigt, dass die Partei, die damals noch CVP hiess, im zweiten Wahlgang mehr als das Doppelte ihres Wählerpotenzials mobilisiert habe. Hätte Links-Grün nicht versucht, eine stark linke Kandidatur durchzubringen, wäre der Sitz 2019 an Binder gefallen, sagte Rotzetter.

Es gehe nicht um eine Kandidatur, um den Nationalratswahlkampf zu befeuern. «Ich bin überzeugt, dass wir jetzt in der Situation sind, im zweiten Wahlgang den Sitz zu holen.» Im ersten Wahlgang mit zahlreichen Kandidaturen erwartet Rotzetter kein besonders gutes Ergebnis, in der Ausmarchung sieht er aber reelle Chancen.

Im zweiten Wahlgang rechnet Rotzetter damit, dass sich die Mitte-Kandidatin gegen die Konkurrenz von links und rechts wird durchsetzen müssen. Die Mitte habe bei den letzten beiden Wahlen zugelegt, den Erfolg wolle man 2023 wiederholen. Rotzetter bezeichnete Binder als gewiefte und erfahrene Wahlkämpferin, «sie macht das mit viel Leidenschaft».

Bekannt, erfahren, engagiert – das sind Binders Schlagworte

Bekannt, erfahren, engagiert – in einem kurzen Video mit diesen Schlagworten präsentierte er Binder. Diese habe die Fusion mit der BDP vorangetrieben und dafür gesorgt, dass die Partei im Aargau sehr früh als «Die Mitte» angetreten sei.

Rotzetter betonte, die Sitze im Ständerat seien Mitte-Sitze, denn es brauche Leute, die konsensfähig und lösungsorientiert politisierten. Marianne Binder war die einzige Kandidatin der Mitte, die Parteileitung und sämtliche Bezirkspräsidien hatten sich auf sie geeinigt, die Partei stehe hinter ihr, sagte Rotzetter.

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