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Fussball-Klubs kippen Playoffs: Damit setzen sich die Fans durch – so funktioniert das neue schottische Modell

Die Mehrheit der Schweizer Profiklubs stimmt gegen die umstrittene Reform. Stattdessen soll in der Super League der «schottische Modus» gelten.

Der neue Modus der Super League kommt in der kommenden Saison ohne Playoffs aus. Wie die Swiss Football League (SFL), Dachorganisation der Super League sowie der Challenge League, am Freitag bekanntgab, haben sich die Vereine der beiden höchsten Schweizer Fussball-Ligen an der SFL-Generalversammlung in Bern mit 16:4 Stimmen gegen das im Mai beschlossenen und höchst umstrittene Modell ausgesprochen. Stattdessen soll der sogenannte «schottische Modus» gelten, der im Vorfeld von zahlreichen Vereinen befürwortet worden war.

Dieses Modell sieht vor, dass nach drei Grunddurchgängen eine anschliessende Teilung zwischen Rang sechs und sieben erfolgt und in einer Meisterrunde und Abstiegsrunde die finale Rangliste erspielt wird. (chm)

Ursprünglich hatten die 20 Vereine im Mai einen dreistufigen Meisterschaftsmodus beschlossen – mit 16:4 Stimmen notabene –, der nebst der Aufstockung von zehn auf zwölf Teams auch die Einführung von Meister- sowie Europacup-Playoffs vorsah. Die Vergrösserung der Super League war in der Folge gemeinhin unumstritten, nicht aber die vor allem in Fankreisen unbeliebten Playoffs.

FCZ brachte den Stein ins Rollen

Im Oktober stellte sich der FC Zürich öffentlich gegen das angedachte Modell und brachte in einem Antrag den zweistufigen «schottischen Modus» zur Diskussion. Nach und nach wurde die Riege der Unterstützer des Zürcher Gesuchs grösser: Nebst YB und dem FC Luzern, welche die Playoffs schon zu Beginn abgelehnt hatten, stellten sich auch weitere Vereine gegen das strittige Modell – und wagten mit Blick auf ihr ursprüngliches Abstimmungsverhalten einen Turnaround.

Auch bei den Fans des FC Sion kam das ursprüngliche Vorhaben offenbar nicht gut an.
Keystone

So liess sich der FC St. Gallen etwa durch intensive Gespräche mit seinen Fans umstimmen. Kurz vor der allenthalben mit Spannung erwarteten Abstimmung wagte sich am Freitag auch der FC Basel aus der Deckung und gab in einer Mitteilung an, für den schottischen Modus votieren zu wollen.

Ohnehin hatte sich gegen das in Europa einmalige Reformprojekt ein breit gefächerter Widerstand geregt. Ein mit den Schlagworten «Playoffs Nein» überschriebenes Komitee sammelte innert weniger Wochen über 57’000 Unterschriften. Als Argumente für die lautstarke Ablehnung der Playoffs wurden vornehmlich die angebliche sportliche Ungerechtigkeit sowie die Abkehr von der Fussball-Tradition ins Feld geführt.