Elisabeth Burgener gibt den Dirigentinnenstab ab – das Amtsjahr 2022 ist beendet
Die Grossratssitzung vom Dienstag war die letzte des Jahres – und damit auch die letzte unter dem Vorsitz von Ratspräsidentin Elisabeth Burgener. In ihrer Schlussrede, zum Ende der Sitzung, blickte sie auf das Jahr zurück, in dem sie, wie eine Dirigentin, das Orchester Grosser Rat geleitet hat. Die Zeitplanung sei eine Herausforderung gewesen, sie verdeutliche aber das, was das Parlament ausmache: Debatten, Wortmeldungen, irgendwann eine Abstimmung. «Wir planen rollend», so Burgener. Das habe sie Aussenstehenden oft zu erklären versucht.
Am meisten werden ihr die Kolleginnen und Kollegen fehlen, sagte die Fricktalerin. Ihr Dank galt auch dem Grossratspräsidium, den Fraktionspräsidien, dem Hausdienst, dem Parlamentssekretariat und dem Fahrdienst. Sie habe sich immer auf diese Stellen verlassen können, sagte Burgener. Dem Parlamentsdienst dankte sie für das Erfüllen ihrer oft spontanen, manchmal auch kurzfristigen Wünsche.
Jetzt lege sie den Dirigentinnenstab auf die Seite. «Ich habe vor einem Jahr ein eingestimmtes Orchester übernommen, und hoffe, dass ich es so an meinen Nachfolger weitergeben kann», sagte Elisabeth Burgener.
Vizepräsident Pfisterer amtete als Schmutzli
Den Stab gibt sie jetzt weiter an Lukas Pfisterer, derzeit erster Vizepräsident und designierter Grossratspräsident 2023. An seiner letzten Sitzung als Vize amtete er, am Samichlaustag, als Burgeners «Schmutzli». Der Vize war mit einer Fitze im Saal unterwegs, wenn die Lautstärke das Erträgliche überschritt und ermahnte seine Kolleginnen und Kollegen.
Am 10. Januar 2023 findet die nächste Sitzung des Grossen Rats statt. Dann wird auch das neue Präsidium gewählt. Erste Vizepräsidentin soll die derzeit zweite, Mirjam Kosch (Grüne) werden. Für das zweite Vizepräsidium wurde Markus Gabriel (SVP) vom Büro des Grossen Rats nominiert. Bei Elisabeth Burgeners Amtsantritt bestimmte noch Corona das Geschehen – eine Feier zu ihren Ehren fand darum erst im Sommer statt, die traditionelle im Januar war gestrichen.
Bei ihrem Abschied aus dem Präsidium konnte Burgener nun immerhin einen Apéro im Keller des Grossratsgebäudes ausgeben. Als Präsent vom Grossen Rat bekam sie einen Korb mit Aargauer Köstlichkeiten überreicht. Nur solche aus dem Fricktal fehlten – mit diesen habe ja Burgener ihre Kolleginnen und Kollegen das ganze letzte Jahr über reichlich beschenkt, meinte Lukas Pfisterer. Ganz ohne Burgener muss der Grosse Rat nicht auskommen. Im Januar sitzt sie wieder auf der linken Seite, in den Reihen ihrer Fraktion.