Kanton will Schöftler Fussgängerstreifen aufheben – dagegen regt sich Widerstand
Ein Bauprojekt der grösseren Sorte für das Dorf: Die Ruederstrasse in Schöftland wird für 3,5 Millionen Franken saniert. Dabei soll auf dieser Kantonsstrasse neuer Flüsterbelag verlegt werden, hiess es bereits im Sommer: Untersuchungen ergaben, dass die Lärmgrenzwerte bei über 140 Bauten entlang der Schöftler Strassen überschritten würden.
Dabei dürfte besonders die Ruederstrasse ordentlich einschenken, fahren darauf doch täglich rund 9200 Autos und 120 Lastwagen, Schätzungen zufolge. Während der Bauarbeiten werden die Rueder- und Böhlerstrasse jeweils halbseitig gesperrt, der Verkehr soll mittels Lichtsignalanlagen gesteuert werden.
Sichere und beliebte Querung ginge verloren
Die Verkehrseinschränkungen sind dabei nicht die Facette, die einem Teil der Schöftler Bevölkerung besonders sauer aufstösst. Schliesslich soll im Rahmen der Sanierung der Fussgängerstreifen am Baumgartenweg/Reiherweg ersatzlos gestrichen werden.
Gegen diese Aufhebung ist beim zuständigen Departement für Bau, Verkehr und Umwelt eine Eingabe eingegangen, die es in sich hat. Rund 100 Personen aus Schöftland hätten die Sammeleingabe beim Kanton eingereicht, berichten sie in einer Mitteilung: Sie fordern den Erhalt des Fussgängerstreifens. Mit dessen Wegfall gehe eine seit über 40 Jahren sichere und beliebte Querung in die Naherholungsgebiete verloren, ausserdem werde der Fussgängerstreifen auch von Schulkindern benutzt.
Aufforderung an den Gemeinderat
Der Kanton habe im Rahmen einer Einwendungsverhandlung Mitte Dezember kein Musikgehör gezeigt und die Einwendung abgewiesen. Gleichzeitig habe er die Verfasser aufgefordert, diese bis Ende Januar zurückzuziehen.
Das wiederum wollen die Einwender nicht: Sie bitten den Kanton, die Situation noch einmal zu prüfen. Und erhoffen sich mehr Unterstützung vom Gemeinderat, heisst es in der Mitteilung: «Unser Gemeinderat sollte sich für die Bevölkerung einsetzen und nicht das Verdikt des Kantons abnicken.»
Das kantonale Departement Bau, Verkehr und Umwelt lehnte die Möglichkeit zur Stellungnahme in diesem Artikel ab.