Wurde der Herzlibaum von Vandalen heimgesucht? «Jemand hat diesem friedlichen Ort seine Hoffnung genommen»
Als der Sturm Lothar Ende 1999 über die Schweiz fegte, hinterliess er in vielen Wäldern ein Bild der Verwüstung. So auch in Unterentfelden, wo aber eine damals junge Weide inmitten gefallener Bäume stehen blieb. Der Wald erholte sich und die Weide wuchs, kurioserweise in Herzform. Nun als Herzlibaum bekannt, wurde er spontan immer wieder geschmückt, vor allem in der Weihnachtszeit, mit Stoff- oder Keramikherzen sowie Puppen oder Schutzengel. Jedes Schmuckstück stand für einen Wunsch, wird nachgesagt.
«Viele Menschen erfreuten sich, hielten auf ihrem Spaziergang einen Moment inne und oft entstand auch ein kurzes Gespräch unter Fremden. Wir freuten uns über jedes neue Herz, welches dazu kam», schrieb eine Leserin der AZ. Doch offenbar wurden zuletzt immer wieder Objekte vom Herzlibaum geklaut oder sinnlos abgerissen und auf den Boden geworfen.
«Über 20 Jahre lang hat die einst kleine Weide vielen Menschen Freude bereitet. Sie hat Wind und Wetter überstanden. Auch von Baumschneidemaschinen hat sie sich nicht einschüchtern lassen», so die Leserin. «Nun hat jemand diesem friedlichen Ort seine Hoffnung und Freude genommen.»
Der Forstbetrieb war es nicht
Nachgefragt bei Gemeindeammann Alfred Stiner bestätigt er, nach Rücksprache mit dem Stadtförster, dass der Schmuck nicht durch Mitarbeitende vom Forstbetrieb entfernt worden ist. «Die Mitarbeitenden erfreuen sich jeweils auch am geschmückten Baum», sagt er, der selbst viel im Wald unterwegs ist.
«Auf den ausgedehnten Spaziergängen mit meinem Mann zusammen kommen wir viel beim Herzlibaum vorbei und bestaunen den vielfältigen Schmuck.» Beim letzten Spaziergang sei ihnen die kahle Weide auch aufgefallen. «Ich gehe davon aus, dass der Schmuck dem Vandalismus zum Opfer fiel.»
Die Leserin bittet nun darum, dass die Menschen wieder Mut fassen und den Herzlibaum schmücken. «Es geht nicht darum, den Wald sinnlos vollzuhängen, aber lasst doch wenigstens den Herzlibaum einen Ort sein, wo Frieden ist.»