Neues Alzheimer-Medikament erhält Zulassung in den USA
Charakteristisch für die Alzheimer-Krankheit sind Eiweissablagerungen im Gehirn. Diese führen dazu, dass die Nervenzellen kontinuierlich absterben und kognitive Fähigkeiten allmählich verloren gehen.
Ende November haben die beiden Unternehmen Eisai und Biogen die Ergebnisse der klinischen Phase-III-Studie zum Alzheimer-Wirkstoff Lecanemab vorgestellt. Diese Resultate zeigten, dass Lecanemab diese Eiweissablagerungen, das Beta-Amyloid, in einem frühen Krankheitsstadium deutlich reduziert und den Abbau der kognitiven Fähigkeiten im Vergleich zu einer Placebogruppe verlangsamt.
Zwei Monate später hat die amerikanische Arzneimittelbehörde FDA dem Alzheimer-Wirkstoff bereits die Zulassung erteilt. Die Begründung der FDA liegt allerdings noch nicht vor.
Vorsichtig optimistische Schweizer Experten
Der Wirkstoff reduziert die Eiweissablagerungen, stoppt die Erkrankung aber nicht. Deshalb äusseren sich Alzheimer Schweiz und die Swiss Memory Clinics «verhalten positiv» zur Zulassung durch die FDA. Der Wirkstoff sei bisher nur bei Patientinnen und Patienten untersucht worden, bei denen Eiweissablagerungen im Gehirn vorhanden waren und die sich in einem Frühstadium der Erkrankung befanden. In der Schweiz leben die Hälfte der Betroffenen jedoch ohne Diagnose, schreibt Alzheimer Schweiz. Die Alzheimer-Diagnose erfolge meist erst zu einem späteren Zeitpunkt, Lecanemab muss aber frühzeitig eingesetzt werden. Zudem sei die Einnahme des Medikaments schwierig, weil der Wirkstoff alle zwei Wochen intravenös verabreicht werde. In der Schweiz leiden ungefähr 150’000 Menschen an Alzheimer.