Irritierend, wie wenig Initiative der Bund für Impfgeschädigte ergreift
Frustriert. Unverstanden. Alleingelassen. So fühlen sich Menschen, die sich gegen das Coronavirus impfen liessen, zum Eigenschutz und zum Schutz der Allgemeinheit – und nun um ein lebenswertes Leben kämpfen. Solche Fälle sind extrem selten. Doch diese Feststellung hilft den Betroffenen herzlich wenig, zumal ihre Hilferufe verhallen und sie sich im Stich gelassen fühlen.
Als die Impfstoffe gegen das Coronavirus verfügbar waren, startete der Bund eine beispiellose und millionenschwere Kampagne, um jede und jeden von einem Pieks zu überzeugen. So fest, dass auch die Diskussion um Nebenwirkungen oftmals im Keim erstickt wurden. Aber Impfen ohne Risiko – das gibt es nicht, und das ist eigentlich jedem klar.
Umso irritierender erscheint es nun, wie wenig Initiative der Bund ergreift, wenn es um Impfgeschädigte geht. Für eine Anlaufstelle für Betroffene, wie es sie beispielsweise in Deutschland gibt, sieht er sich nicht zuständig, sondern schiebt die Verantwortung der Ärzteschaft zu. Die Hürden für Schadenersatz und Schmerzensgeld, welche geltend gemacht werden könnten, sind immens hoch. Die Chancen auf eine Gutheissung tendieren gegen null.
In der Tat ist es medizinisch sehr schwierig, einen kausalen Zusammenhang zwischen Impfung und gesundheitlichem Schaden zu belegen. Aber für das Vertrauen in die Behörden, Pharmafirmen und die Medizin ist es wichtig, dass die Öffentlichkeit merkt, dass alles getan wird, um Impfungen und deren sehr seltenen, schweren Nebenwirkungen zu verstehen. Wenn wir dieses Zusammenspiel besser durchschauen, wird sich das auch in Zukunft ausbezahlen: Das Wissen wird es erlauben, Risikopersonen und -faktoren für Impfnebenwirkungen zu identifizieren sowie noch sicherere Impfstoffe zu entwickeln.