Ein voller Erfolg: Der Bund will die Integrationsvorlehre weiterführen – der Kanton Aargau begrüsst dies
Der Aargauer Regierungsrat hat im September 2017 bekannt gegeben, dass er dem Grossen Rat einen Kredit von rund 4,9 Millionen Franken beantragt, um bei einem vierjährigen Pilotversuch des Bundes mitzumachen. Dieser nennt sich «Integrationsvorlehre» (INVOL) und ist im August 2018 – mit Beteiligung des Kantons Aargau – gestartet. Ein Jahr nach Start des Projektes sagte die damalige Justizministerin Karin Keller-Sutter, dass man «auf dem richtigen Weg» sei.
Was ist die Integrationsvorlehre? Es ist eine einjährige vorbereitende Ausbildung, in welcher an drei Tagen pro Woche im Betrieb praktische und an zwei Tagen pro Woche an der Berufsfachschule schulische Kompetenzen im Berufsfeld erworben werden. Pro Jahr und Ausbildungsplatz zahlt der Bund den Kantonen 13’000 Franken, die Pauschale deckt rund die Hälfte der Kosten.
17 Kantone beim Pilotversuch dabei, positive Rückmeldungen
Der Bund hat aufgrund des Erfolgs der Integrationsvorlehre entschieden, die Laufzeit des Pilotprogramms bis Ende 2024 zu verlängern. Das schreibt der Kanton Aargau am Mittwoch in einer Mitteilung. Zugelassen für das Programm seien anerkannte Flüchtlinge (Ausweis B/F), vorläufig aufgenommene Personen (Ausweis F) und Personen mit Schutzstatus S.
Seit Sommer 2021 steht die Integrationsvorlehre zudem auch allen anderen spät Zugewanderten aus EU/EFTA- und Drittstaaten (Ausweis B oder C) offen, die einen dauerhaften Verbleib in der Schweiz anstreben und keinen Abschluss auf Sekundarstufe II haben, heisst es in der Mitteilung weiter. Neu heisst sie deshalb «Integrationsvorlehre Plus» (INVOL+).
«Sehr erfreuliches Resultat» im Aargau
Der Bund hat beschlossen, dass die «Integrationsvorlehre Plus» fortgeführt werden soll. Im November 2022 haben sich die 17 am Pilotversuch teilnehmenden Kantone positiv zur Erhaltung des Programms geäussert, so auch der Kanton Aargau.
Im Kanton Aargau habe sich die Integrationsvorlehre «gut bewährt», heisst es in der Mitteilung. Die Anschlussquote in eine EBA- oder EFZ-Ausbildung liegt im Kanton Aargau im Schnitt bei 60 Prozent, was ein «sehr erfreuliches Resultat» sei. Jedes Jahr bieten Betriebe aus über 15 verschiedenen Branchen über 80 Ausbildungsplätze im Rahmen des Programms an.
Gemäss Angaben des Kantons handelt sich hierbei um Betriebe aus den Bereichen Gastronomie, Logistik, Detailhandel, Automobilgewerbe, Bauhaupt- und Baunebengewerbe und viele weitere. (az/cri)