Keine Verbesserung: Sechs Prozent der Patienten erleiden eine Infektion
Im vergangenen Jahr litten knapp sechs Prozent der Patientinnen und Patienten an einer Spitalinfektion. Das sind gleich viele wie im Jahr 2017, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Dienstag mitteilte. Damit liege die Schweiz im europäischen Mittelfeld. Das BAG beruft sich dabei auf die Messung in 108 Akutspitälern, was 80 Prozent aller Schweizer Akutbetten entspricht. Insgesamt wurden 14’000 Patientinnen und Patienten untersucht.
Dass sich die Rate der Spitalinfektionen im vergangenen Jahr schweizweit nicht erhöht hat, bezeichnet das BAG als «bemerkenswert». Der Grund: Die Herausforderungen der Coronapandemie mit der grossen Last in den Spitälern zusammen mit dem Personalnotstand hätten «durchaus» zu mehr Infektionen führen können.
Vor allem Wundinfektionen nach Operationen
Allerdings haben sich die Zahlen auch nicht verbessert. Sie zeigten damit, dass noch Verbesserungsbedarf bestehe – etwa bei der kontinuierlichen Ausbildung des Personals, beim Audit von Präventionsprozessen im Alltag und «vor allem in der Durchführung von gezielten Projekten zur Infektionsprävention», so das BAG. Dennoch: Die Resultate attestieren den Schweizer Spitälern laut Bund ein hohes Niveau gemäss der WHO-Einteilung über Aktivitäten in der Infektionsbekämpfung und -prävention.
Bei 29 Prozent aller Spitalinfektionen in der Schweiz handelt es sich um Wundinfektionen nach chirurgischen Eingriffen. Dahinter folgen mit 16,3 Prozent Infektionen des Harnwegs, der unteren Atemwege (15,8 Prozent) und des Blutstroms (8,9 Prozent). Etwa jeder Dritte Krankenhauspatient erhielt laut BAG Antibiotika – gleich viele wie 2017. (abi)