Swissgrid spricht von «Rekordtempo»: Das Notkraftwerk Birr ist jetzt fertig – neun Tage später als geplant
Bis am 15. Februar hätten alle acht Turbinen des Notkraftwerks Birr einsatzbereit sein müssen. Doch der Termin konnte nicht eingehalten werden, nur zwei Turbinen des Notkraftwerks Birr waren Mitte Februar bereit. Damals ging man davon aus, dass es noch bis Ende März dauern würde, um das Kraftwerk fertigzustellen.
Mittlerweile stehen alle acht Turbinen und der neue Netzanschluss seit dem 24. Februar bereit. Dieser war nötig, um die Energie aus den Gasturbinen über das 220-kV-Unterwerk in Birr ins Übertragungsnetz einzuspeisen. Die Netzgesellschaft Swissgrid, die den Anschluss erstellte, spricht in einer Mitteilung trotz der neuntägigen Verspätung von einem «Rekordtempo».
Der neue Netzanschluss sei «unter Hochdruck» in weniger als sechs Monaten fertiggestellt worden. Normalerweise dauert dies gemäss Mitteilung mehrere Jahre. Vor der Inbetriebnahme des Notkraftwerks seien Vertragsverhandlungen zu betrieblichen Aspekten mit dem Bund und der Betreibergesellschaft notwendig, heisst es in der Mitteilung weiter.
Verzögerung hat keine Konsequenzen für General Electric
Das Notkraftwerk wird von General Electric (GE) im Auftrag des Bundes erstellt und kostet 470 Millionen Franken. Die Verzögerung hat für die Firma keine Geldstrafe zur Folge, wie Marianne Zünd, die Sprecherin des Bundesamts für Energie, auf Anfrage sagt. «GE ist mit der Bereitstellung im Zeitplan und nicht für die Verzögerungen beim Netzanschluss verantwortlich.»
Weil die acht Gasturbinen in unmittelbarer Nähe zu einem Wohnquartier stehen, hat der Kanton lärmdämpfende Massnahmen gefordert. So wurde unter anderem eine 20 Meter hohe Lärmschutzwand gebaut. Zudem sollen im Sommer 2023 die Kamine der Gasturbinen mit massiven Schalldämpfern ausgerüstet werden.
Der Bund schätzt die Wahrscheinlichkeit, dass das Notkraftwerk Birr diesen Winter zum Einsatz kommt, als gering ein. Unabhängig davon erhält die Gemeinde Birr als Standort der Anlage eine Entschädigung von vier Millionen Franken.