Erneuter Wolfsriss im Aargau? Ein totes Schaf deutet zumindest darauf hin
In Burg (Menziken) ist am Dienstagmorgen ein gerissenes Schaf entdeckt worden. Das teilt der Kanton Aargau mit. Das Rissbild lasse zwar nicht eindeutig auf den Angreifer schliessen, es sei jedoch möglich, «dass es sich um einen Wolf handelt». Der Kanton hat DNA-Proben sichergestellt. Mit einem definitiven Resultat ist aber erst in rund drei Wochen zu rechnen.
Nach den bestätigten Wolfsrissen in Unterkulm vom 26. Januar und Neuenkirch im Kanton Luzern vom 10. Februar ist es durchaus möglich, dass wieder ein Wolf die Gegend zwischen Hallwiler- und Sempachersee durchstreift, schreibt der Kanton weiter.
Anwohner in Littau sieht Wolf mitten in der Stadt
Bereits Mitte Januar war im Luzerner Stadtteil Littau, nur wenige Kilometer von Neuenkirch entfernt, am helllichten Tag ein durchspazierender Wolf von einem Anwohner fotografiert worden. Die «Luzerner Zeitung» konnte daraufhin mit dem Anwohner reden. Dieser sagte, er habe das Tier kurz nach zwölf Uhr mittags dabei beobachtet, wie es durch das offene Gelände zwischen dem Schachenkanal und der später in die Thorenbergstrasse übergehenden Hauptstrasse lief. «Plötzlich hat der Hund der Nachbarin gebellt, während wir draussen vor unserem Haus waren. Wir haben uns umgesehen nach der Ursache und dabei den Wolf entdeckt. Er lief 15 bis 20 Meter von uns entfernt durch.»
Zuerst habe er an einen entwischten Hund gedacht, erzählt der Augenzeuge, doch von dieser Vermutung sei er schnell abgekommen: «Früher hatte ich einen Wolfshund, der sieht dem Wolf sehr ähnlich. Doch das fehlende Halsband und vor allem die Art, wie das Tier den Schwanz eingezogen hatte – ein typisches Merkmal für Wölfe – hat ihn verraten.»
Im letzten Jahr streiften zwei Wölfe durch den Kanton Luzern – und töteten Nutztiere. 13 Wolfsrisse wurden verifiziert, in sechs weiteren Fällen waren Wölfe höchstwahrscheinlich für den Tod von Schafen verantwortlich. Derart hohe Zahlen wurden im Kanton Luzern letztmals 2009 registriert.