Für zwei Jahre: Kanton Aargau eröffnet im Mai eine neue Asylunterkunft in Safenwil– sie bietet 46 Personen Platz
Die Wohnungen bieten Platz für 46 Geflüchtete. Ab Mai 2023 werden Familien und Einzelpersonen die Wohnungen beziehen. Die Betreuung wird durch den KSD sichergestellt.
Mitarbeitende des KSD übernehmen tagsüber die Betreuung der Geflüchteten in der Unterkunft. Während der Nacht kommt die Nachtpatrouille des KSD zum Einsatz. Das Betreuungspersonal sorgt für einen reibungslosen Betriebsablauf und leistet den Geflüchteten Hilfestellungen und bestmögliche Unterstützung bei Herausforderungen mit der alltäglichen Lebensbewältigung.
Während des Betriebs der Unterkunft wird es auch eine Begleitgruppe geben, die sich aus Vertretungen der Gemeinde ,der Polizei, der Nachbarschaft, dem KSD und aus Freiwilligen zusammensetzt. Der Mietvertrag läuft bis April 2025.
Windisch, Birmenstorf, Möriken-Wildegg: Die aktuellsten Brennpunkte im Asylwesen im Kanton Aargau
Das Thema Asyl hält den Aargau seit Wochen auf Trab. Nachdem der Kanton Mitte Januar den Asyl-Notstand ausgerufen hat, beherrschte ab dem 27. Februar der «Fall Windisch» die Schlagzeilen. Dabei prasselte auch auf den Aargauer Asyldirektor Jean-Pierre Gallati Kritik ein, etwa in der Sitzung des Grossen Rats vom 14. März. Dabei wurde vor allem das Vorgehen im Fall beanstandet. Der SVP-Regierungsrat erklärte sich daraufhin unter anderem in der Sendung «TalkTäglich». Zudem entschuldigte er sich in einem Interview mit unserer Zeitung über das Vorgehen im «Fall Windisch». Gallati sagte: Windisch ist ein massiver Betriebsunfall, den wir als Kanton verursacht haben, und der so nicht passieren darf.
Weiter ist im März die Asylunterkunft in Birmenstorf eröffnet worden. Gallati sagte beim Event: «Die Zivilschutzanlage ist die beste aller schlechten Lösungen.» Der Standort stand zuvor im Dorf in der Kritik. Dies, weil die dort einziehenden Männer in der unterirdischen Zivilschutzanlage eingesperrt würden, ohne Fenster, ohne Annehmlichkeiten, ohne Aussicht auf Beschäftigung.
In der vergangenen Woche, am 23. März, ist bekannt geworden, dass der Kanton Aargau auch das per Ende Monat schliessende Hotel Aarehof in Möriken-Wildegg für 140 «Einzelmänner» als Asylunterkunft in Betrieb nehmen wird. Das soll im Juni dieses Jahres geschehen, wie der Kanton mitgeteilt hat. Der Mietvertrag ist auf drei Jahre befristet.
Zusätzlich hat der Kanton Aargau noch vier weitere Standorte ins Auge gefasst, an denen unterirdische Asylunterkünfte entstehen könnten. Er hat dabei unterirdische Sanitätshilfestellen im Visier. Es handelt sich um Schutzbauten in den Gemeinden Obersiggenthal, Gränichen, Leuggern und Oftringen, wie das Newsportal «watson» am 7. März berichtete.
In Aarau könnte die «geschützte unterirdische Operationsstelle» des Kantonsspitals Aarau – kurz: «Gops» – wieder zur Asylunterkunft werden. Sie hat 160 Plätze und wird aktuell für den Betrieb vorbereitet. Definitiv entschieden ist hierbei aber noch nichts. Ebenso verhält es sich in Lenzburg: Für die Notunterkunft in Lenzburg auf dem Campus der Berufsschule bereitet der Kanton ein Baugesuch vor. Um den Geflüchteten einen oberirdischen Aufenthaltsbereich zu ermöglichen, sind bauliche Massnahmen nötig. Die Schule wird dazu einen Teil der Sportanlagen zur Verfügung stellen.
WERBUNGUnd ab voraussichtlich 1. Juli sollen auf dem BAG-Areal im Gebenstorfer Ortsteil Vogelsang maximal 50 unbegleitete minderjährige Asylbewerber (UMA) im Alter von 14 bis 18 Jahren einquartiert werden. Der Kantonale Sozialdienst hat den Verein Lernwerk mit deren Unterbringung und Betreuung beauftragt. «Der Standort auf dem BAG-Areal ist dafür aber sehr gut geeignet», sagt der Gebenstorfer Gemeindeammann Fabian Keller.