Happyend: Nach Stopp am Zoll und Umpack-Aktion sind Aargauer Hilfsgüter doch noch in der Türkei angekommen
Die Bestürzung bei Ayse Ilhan war gross, als sie vom Erdbeben in der Türkei erfuhr: «Es ist nicht einfach, wir sind so weit entfernt und können fast nichts machen», sagte sie damals gegenüber der «Aargauer Zeitung». Und doch hat Ilhan sehr viel gemacht. In ihrem Laden, dem Ay Markt in Buchs, hat sie mit weiteren Freiwilligen innert einem Tag so viele Hilfsgüter gesammelt, dass man gegen Abend sogar Leute zu anderen Sammelaktionen weiterleiten musste – es ging schlicht der Platz aus. Kleider, Schuhe, Lebensmittel, Zelte, Schlafsäcke und Windeln stapelten sich in Buchs.
Doch dann gab es einen Rückschlag für die Hilfswilligen: Ein voll gepackter Lastwagen wurde bereits an der Schweizer Grenze gestoppt. Die Hilfsgüter waren zu schlecht eingepackt und nicht deklariert. «Also blieb dem Chauffeur nichts anderes übrig, als den Rückweg anzutreten», erklärte Ilhan damals.
Zwei Wochenenden, um Hilfsgüter neu zu verpacken
Aufgeben kam aber nicht in Frage. Die Organisatoren hatten kurzerhand eine Halle in Menziken gemietet. Alles wurde neu sortiert und verpackt. «Wir mussten zum Beispiel Kleider nach Grösse sortieren. Und genau anschreiben, was in welcher Schachtel ist», berichtet Ilhan nun. Rund 40 Helferinnen und Helfer waren dazu im Einsatz – weil sie unter der Woche arbeiten mussten, opferten sie dafür zwei Wochenenden. Insgesamt wurden laut Ilhan rund 70 Paletten mit Hilfsgütern neu verpackt und konnten so doch noch die Reise antreten.
Der Aufwand hat sich gelohnt: «Es ist alles in der Türkei angekommen, wir konnten die Hilfsgüter dem türkischen Roten Kreuz übergeben», sagt Ilhan. Dieses sei nun mit der Verteilung beschäftigt. «In der Türkei werden die Kleider, Schuhe und weiteren Güter in Hallen aufgeteilt, so, dass die Opfer des Erdbebens schnell finden, was sie dringend benötigen.»