Blind, schwerhörig oder gelähmt: Hunde mit körperlicher Einschränkung werden am Handicap-Day gefeiert
Ein Plauschparcours, Sitzecken und Hundepools – auf den ersten Blick wirkt der Handicap-Day wohl einfach wie eine grosse Hundeparty. Wären da nicht die aussergewöhnlichen Ehrengäste. Wie der Name verrät, wird sich am 23. Juli in Unterentfelden alles um die Vierbeiner drehen, die es nicht ganz so leicht haben, wie ihre gesunden Artgenossinnen und Artgenossen.
Besucherinnen und Besucher erwarten neben dem Parcours und vielen weiteren Aktivitäten für die Hunde auch Stände zu Themen wie Hundezubehör, Physiotherapie und Kinesiologie.
Von Shanghai nach Zürich
Ziel des Events ist vor allem die Vernetzung von Halterinnen und Haltern sowie interessierten Personen, die mehr über Behinderungen bei Hunden und die damit verbundene Betreuung erfahren wollen. «Wir hoffen auch dieses Jahr, die Akzeptanz für behinderte Hunde zu vergrössern und Menschen darauf zu sensibilisieren», sagt Annabelle Gossweiler-Furter, Präsidentin des Kölliker Vereins für behinderte Hunde.
«Zur Arbeit mit behinderten Hunden führte mich meine eigene erste behinderte Hündin Kathy im Jahre 2016», so Gossweiler-Furter. Bis jetzt hat sie vier Hunde in ihre Familie aufgenommen – zuletzt Didi. Der dreijährige Welsh Corgi kommt ursprünglich aus Shanghai und wurde durch einen Unfall gelähmt. Seine beiden Hinterbeine wurden dabei so stark beschädigt, dass man sich dazu entschied, sie zu amputieren. Seit 2022 lebt er nun in Kölliken, wo er mit seinem Rollwagen zufrieden im Gras vor seinem neuen Zuhause herum watschelt.
Austausch zwischen Halterinnen und Haltern soll gestärkt werden
Gossweiler-Furters Hunde sind aber bei weitem nicht die einzigen mit Einschränkungen aus der Region. «Nimmt man den letztjährigen Anlass als Referenz, erwarten wir 250 bis 350 Besucherinnen und Besucher», sagt sie. Mit sechs bis sieben weiteren Personen organisiert sie den Anlass, der von 10 bis 17 Uhr auf dem MixDog Hundesportplatz gleich neben der Migros stattfinden wird.
Ursprünglich ist die Idee für einen Handicap-Day als Austauschtag zwischen den Halterinnen und Haltern entstanden, wie die Vereinspräsidentin sagt: «Man wollte einen Tag gestalten, wo sich Betroffene untereinander austauschen können, Sörgeli teilen dürfen und Tipps erhalten.» Ausserdem wollte man einen Platz schaffen, wo auch Personen, die nicht viel über das Thema wissen, einmal einen Hund mit Behinderung sehen können und vor allem Fragen stellen dürfen. «Nur so können Vorurteile abgebaut werden», erklärt Gossweiler-Furter.